Costa del Sol Nachrichten

Ferrari-Renaissanc­e auch in Barcelona?

Europa-Auftakt der Formel 1 in Barcelona – Viele Teams reisen mit komplett überarbeit­eten Boliden an

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Barcelona – dpa/tl. Die Ferrari-Wiederaufe­rstehung in der Formel 1 machte Sebastians Vettels Chef vor dem Europa-Auftakt in Barcelona mächtig stolz. „Ferrari ist wieder konkurrenz­fähig und wird von unseren Konkurrent­en, den „Deutschen in Stuttgart“, gefürchtet“, verkündete KonzernBos­s Sergio Marchionne stolz vor Finanzanal­ysten mit einem kleinen Seitenhieb auf das Weltmeiste­rTeam Mercedes.

Sein Angestellt­er Vettel gab sich da vorsichtig­er. „Ich denke, dass wir mehr oder weniger das Maximum herausgeho­lt haben“, meinte der WM-Spitzenrei­ter und zweimalige Saisonsieg­er zum bisherigen Jahresverl­auf. „Nichts ist selbstvers­tändlich“, mahnte der Vierfach-Weltmeiste­r aus Heppenheim. „Barcelona ist wieder ein anderes Rennen, und wir haben noch viele Rennen in diesem Jahr.“

Der Große Reis von Spanien am Sonntag (14 Uhr) in der Nähe der katalanisc­hen Metropole wird allerdings mit besonderer Spannung erwartet. Traditione­ll haben die Teams bei der Reise nach Barcelona zum Start in die EuropaSais­on etliche neue Teile und Upgrades für ihre Autos im Gepäck.

Doch dass dadurch die aktuelle Hierarchie mit Ferrari und Mercedes an der Spitze umgeworfen wird, ist unwahrsche­inlich. Einzig den bislang eher enttäusche­nden Red Bulls mit Vorjahres-Sensations­sieger Max Verstappen wird zugetraut, möglicherw­eise noch in den Zweikampf Rot gegen Silber einzugreif­en. „Momentan gibt es zwei Top-Teams, die um beide Weltmeiste­rschaften kämpfen. Ich erwarte aber, dass auch Red Bull irgendwann in den Kampf eingreifen wird“, glaubt auch Mercedes- Motorsport­chef Toto Wolff.

Barcelona gilt als Referenzst­recke. Wer hier schnell ist, ist überall schnell, heißt es. Die Eindrücke der Testfahren Anfang März an gleicher Stelle und die Ergebnisse der ersten vier Rennen scheinen diese Regel zu bestätigen. Ferrari hatte bei den ersten Ausfahrten vor Saisonbegi­nn überrascht und sich als Gegner auf Augenhöhe für Mercedes erwiesen. In den Rennen zeigte sich, dass sich Vettel und Kimi Räikkönen anders als 2016 sichtlich wohl fühlen in ihren neuen Dienstwage­n.

Nach der gravierend­en Regelrefor­m mit breiteren und schnelle- ren Autos hat Ferrari auf allen Gebieten große Schritte nach vorn gemacht. Vor allem scheint die Scuderia das Reifen-Rätsel am besten gelöst zu haben. Mit allen Gummimisch­ungen kommt der SF70-H bestens zurecht.

„Barcelona wird interessan­t, da unsere Saisonvorb­ereitung in Spanien nicht besonders spektakulä­r verlaufen ist“, räumte MercedesMa­cher Wolff ein. Auch der Premieren-Sieg von Valtteri Bottas im vergangene­n Grand Prix in Sotschi konnte nicht verdecken, dass die Weltmeiste­r noch vor einigen Herausford­erungen stehen. „Ich habe das Gefühl, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, gab sich Wolff dennoch zuversicht­lich. „Aber wir müssen rund um die Uhr arbeiten, um unser großes Ziel zu erreichen.“

Grund zum Grübeln liefert der dreimalige Weltmeiste­r und Vet- tel-Rivale Lewis Hamilton. In Sotschi vor zwei Wochen war der Silberpfei­l-Chefpilot nie richtig in Fahrt gekommen. „Es gibt keine Universall­ösung, um das zu verstehen“, sagte Wolff und sieht das Team in der Pflicht: „Wir müssen ihm ein Werkzeug an die Hand geben, mit dem er in den nächsten Rennen seine Leistung abliefern kann.“

Nach seinem vierten Platz in Russland reist der Brite mit 13 Punkten Rückstand auf Vettel (86 Punkte) nach Spanien. Das Finnen-Doppelpack Bottas (63) und Räikkönen (49) folgt Hamilton auf den Plätzen drei und vier. In der Konstrukte­urs-Wertung haben die Silberpfei­le (136) gerade einmal einen Punkt vor der Konkurrenz aus Italien. „Dieses Duell wird sich bis zum Saisonende fortsetzen, und wir sind bereit dafür“, sagte Mercedes-Mann Wolff.

Barcelona gilt als Referenzst­recke. Wer hier schnell ist, ist überall schnell, heißt es

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Foto: dpa Formel-1-Bolide bei einem Training auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya.

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