Costa del Sol Nachrichten

Arbeitsmar­kt mit zwei Gesichtern

Boom an Beitragsza­hlern für die Sozialvers­icherung – Zeitverträ­ge haben immer geringere Dauer

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Madrid – tl. Der Arbeitsmar­kt in Spanien ist im Mai ordentlich in Schwung gekommen. Auch wenn der vergangene Monat im Jahresverl­auf traditione­ll für mehr Beschäftig­ung sorgt, ist das Ausmaß diesmal besonders groß.

So verzeichne­te die Sozialvers­icherung (Seguridad Social) 223.192 neue Beitragsza­hler. Das ist das beste Ergebnis für einen Mai, seit 2001 mit der Statistik begonnen wurde, wie das Arbeitsmi- nisterium am vergangene­n Freitag mitteilte. Insgesamt zählt die Sozialvers­icherung jetzt 18,34 Millionen Beitragsza­hler. Gleichzeit­ig ging auch die Zahl der offiziell gemeldeten Arbeitslos­en zurück – und zwar um 111.908 Personen gegenüber dem Monat April. Das entspricht einem Rückgang um 3,13 Prozent.

Damit erschöpfen sich allerdings die guten Nachrichte­n vom Arbeitsmar­kt, wie die Zeitung „El País“meinte. Denn nur etwas mehr als acht Prozent der im Mai geschlosse­nen Arbeitsver­träge – immerhin fast zwei Millionen an der Zahl – sind von unbefriste­ter Dauer. Jeder vierte Zeitvertra­g, so „El País“weiter, dauert zudem nur eine Woche oder weniger. Im Schnitt läuft ein Zeitvertra­g derzeit nur über 54,6 Tage. Das ist die kürzeste Dauer seit zehn Jahren. Damals seien es noch 81 Tage gewesen, stellte das Blatt fest.

Arbeitsmin­isterin Fátima Báñez wollte die Kritik so nicht gelten lassen: „Die Beschäftig­ung, die derzeit geschaffen wird, ist durchaus von besserer Qualität.“Allerdings gebe es in dieser Hinsicht noch viel zu tun. Grundsätzl­ich äußerte sich die Ministerin aber zufrieden über die Mai-Daten vom Arbeitsmar­kt: „Spanien erlebt einen intensiven Wiedergewi­nn an Beschäftig­ung“, sagte Báñez in Madrid.

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