Stoffwechsel ankurbeln
So wird man zum guten Futterverwerter
Berlin/Köln – dpa. Die einen sprechen davon, ihren Stoffwechsel ankurbeln zu wollen. Die anderen meinen: Der schlechte Stoffwechsel ist schuld, dass das Wunschgewicht nicht zu erreichen ist. Was hat es damit auf sich?
Was ist der Stoffwechsel?
Den einen Stoffwechsel gibt es nicht. Jede Zelle im Körper hat ihren eigenen Stoffwechsel, erklärt Prof. Matthias Weber, Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Stoffe werden zu Zellen im Körper transportiert, verwertet und wieder abtransportiert – etliche biochemische Prozesse spielen sich im Körper ab. „All die einzelnen Prozesse müssen zusammen funktionieren“, ergänzt Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln.
Lässt sich der Energiestoffwechsel ankurbeln?
Ja, das funktioniert. Der Stoffwechsel braucht Arbeit. Je weniger er gefordert ist, desto weniger arbeitet er auch. „Das ist ein bisschen wie bei einem Auto – steht es immer nur in der Garage und wird nicht gefahren, dann verrostet es irgendwann“, erklärt Froböse. Das Wichtigste ist Bewegung, die Muskulatur ist das größte Stoffwechselorgan.
Was tut dem Stoffwechsel gar nicht gut?
Klar, im Umkehrschluss ist das fehlende Bewegung. Aber es gibt auch einen Feind des Stoffwechsels, den viele so nicht auf dem Zettel haben: Radikale Diäten bringen den Stoffwechsel auf Dauer zum Erliegen. Sie versetzen den Körper in eine Art Notzustand, der Stoffwechsel fährt herunter. Was hat es mit dem Grundumsatz auf sich? Normalerweise sollte der Grund- umsatz bei etwa 1.600 bis 2.500 Kilokalorien liegen, sagt Froböse. Und jeder kennt sie: Die guten Futterverwerter, die immer gut essen und schlank und fit bleiben. Diese Menschen haben wahrscheinlich einfach einen guten Grundumsatz. Sie ernähren sich ausgewogen, versetzen den Körper aber in keine Hungersnot. Und sie geben ihrem Stoffwechsel Arbeit - zum Beispiel durch Treppenlaufen im Alltag oder regelmäßigen Sport. Den eigenen Grundumsatz kann man übrigens mit einer Atemgasanalyse bei manchen Fitness-Instituten oder Sportärzten messen lassen. Wie lässt sich der Stoffwechsel mit Ernährung beeinflussen? Froböse empfiehlt, auf die Tageszeit zu achten. Morgens wird dann ordentlich Energie getankt, also Fett und Kohlenhydrate. Mittags stehen vor allem Nährstoffe auf dem Programm und abends Eiweiß.