Mobil und abgezockt
Ein Mietwagen im Urlaub kann richtig teuer werden – Vergleichsportal aus Alicante gibt Tipps, worauf Kunden achten sollten
Alicante – ms.
Auf der Internetseite schien das Angebot so günstig, am Abholschalter kommt dann die dicke Rechnung. Dass ein Mietwagen pro Tag keine 1,99 Euro kosten kann, dürfte eigentlich jedem klar sein und trotzdem ist die Versuchung groß, immer wieder online in die Schnäppchenfalle zu tappen. Wenn der Autovermieter mit ernster Miene – manchmal auch unter Zuhilfenahme einiger Horrorgeschichten – ausdrücklich Vollkasko, Scheiben- und Reifenkomplettversicherung empfiehlt, wackelt der verunsicherte Kunde dann doch. Und unterschreibt.
„Deshalb ist es so wichtig, dass man ganz genau weiß, was man will und wirklich braucht, bevor man die Schlüssel entgegennimmt“, erklärt Karen Frommert vom Mietwagen-Vergleichsportal MyTripCar. Das noch recht junge Unternehmen mit Sitz in Alicante nimmt Zusatzkosten, Kautionen oder Kreditkarten-Blockierungen von Anbietern wie Sixt, Europcar, Hertz oder Avis unter die Lupe.
Für Kunden, die über die Internetseite, die auch auf Deutsch ver- fügbar ist, buchen, entstehen dabei keine Zusatzkosten – MyTripCar arbeitet auf Provisionsbasis mit den Mietwagenunternehmen zusammen. Einziger Nachteil: Deshalb sind nicht alle gängigen An- bieter auf dem Portal zu finden.
Trotzdem kann MyTripCar bei der Suche nach einem günstigen Mietwagen helfen. So werden alle Kosten offengelegt – also auch, was der Wagen inklusive aller Versicherungen, dem GPS-Gerät oder dem Kindersitz kostet. „Außerdem verkaufen wir keine Zusatzversicherungen, die dann vom Mietwagenanbieter ohnehin nicht akzeptiert werden“, erklärt Frommert. Viele Kunden, die ein Auto über Dritte buchen, würden bereits beim Buchvorgang Policen abschließen, die sich dann bei der Abholung als völlig nutzlos erweisen, so die Deutsch-Kubanerin. Besonders kritisch zu betrachten seien einige Billiganbieter, die versuchen, den günstigen Miettarif wieder mit allerhand Zusatzprodukten reinzuholen. „Viele Mitarbeiter bekommen dafür auch Provision“, erklärt Frommert die oft hartnäckige Vorgehensweise der Kundenberater.