Direkt durchs kühle Wasser
Eine Flusswanderung durch den Río Verde bietet Erfrischung in den heißen Monaten des Jahres
Wenn es längst zu heiß ist für Bergwanderungen, bietet sich eine Flusswanderung durch den Río Verde bei Istán im Hinterland von Marbella an. Man läuft dabei direkt durch den Fluss, dessen kühles Wasser herrlich erfrischt, und gelangt am Ende der Tour zu einem tiefen Becken mit einem Wasserfall mit dem Namen Charco del Canalón, in dem man zum Abschluss auch noch ein wenig schwimmen kann.
Von Istán aus, das man von der A-7 über eine Serpentinenstraße erreicht, kann man mit dem Auto noch ein gutes Stück weiterfahren und sich dadurch einige Kilometer Fußweg ersparen. Hierfür folgt man zunächst der Beschilderung zum Polideportivo, dem gemeindeeigenen Sportplatz. An diesem fährt man vorbei und biegt kurz darauf an einer Gabelung nach links ab. Nach rund drei Kilometern geht die geteerte Straße in einen Schotterweg über.
Einen halben Kilometer danach kommt wieder eine Gabelung, an der man erneut nach links abbiegt. Nach weiteren zwei Kilometern befindet sich links des Weges ein Parkplatz, auf dem man das Auto abstellen und die Wanderung beginnen kann. Zu Fuß geht es jetzt noch rund hundert Meter den Schotterweg weiter, bis hinter ho- hen Bäumen der Río Verde und eine Brücke darüber zum Vorschein kommt. Hier steigt man in das Flussbett hinab und läuft dieses einfach immer nur bergauf. Bis zum erwähnten Becken mit dem Wasserfall sind es nur etwas mehr als zwei Kilometer, wofür man durch das Wasser zwischen einer bis eineinhalb Stunden benötigt.
Was sofort auffällt, ist, dass die Steine im Fluss ganz schön rutschig sind, da diese von Algen überwachsen sind. Barfuß oder mit
Badesandalen sollte man daher auf keinen Fall laufen, sondern stattdessen alte Turnschuhe oder Trekkingschuhe anziehen, denen es nichts ausmacht, wenn sie nass werden. Eine ganze Weile geht es durch nur waden- oder knietiefes Wasser den Fluss hinauf. Allerdings passiert man später auch Stellen, an denen das Wasser einem Erwachsenen bis zur Brust reicht. Wer nicht das Risiko eingehen will, dass sein Rucksack mit dem Proviant nass wird, packt diesen daher am besten in einen wasserdichten Überzug ein.
Schöne Landschaft
Die Landschaft unterwegs ist schön, denn der Fluss ist von grünen Bäumen und Büschen gesäumt, und hin und wieder wird auch der Blick auf die Ausläufer der Sierra de las Nieves frei. Zweimal läuft man unter Hängebrücken hindurch, die man allerdings nicht besteigen sollte, da bei der einen Stücke fehlen und bei der anderen die Zugänge durch Metallgitter versperrt sind. Eine gute Stelle, um eine kleine Pause einzulegen, ist eine betonierte Furt über den Río Verde, unter der sich eine Staumauer befindet, denn hier kann man sich in Badehose ins nur wenige Zentimeter tiefe Wasser setzen und die Ruhe genießen.
Ein paar hundert Meter weiter ist dann schließlich der Charco del Canalón erreicht. Das Wasser ist im hinteren Teil des Beckens mehr als zwei Meter tief, so dass man nach oder vor dem Picknick noch einige Runden schwimmen kann, der dortige Wasserfall bietet ebenfalls eine herrliche Erfrischung.
Den gesamten Rückweg muss man nicht wieder durch den Fluss antreten. An der erwähnten Furt beginnt ein Feldweg, über den man parallel zum Fluss zum Auto zurücklaufen kann.
Nicht überlaufen
Die Bilanz der Wanderung: Verglichen mit dem weitaus bekannteren Río Chillar hinter Nerja, durch den man ebenfalls Flusswanderungen machen kann, ist die Tour etwas schwieriger wegen der rutschigen Steine. Allerdings sind die Vorteile, dass der Río Verde nicht so überlaufen ist und dass es am Ende eine richtige Badestelle mit tiefem Wasser gibt.