Rundes Jubiläum
Zweihundertjähriges Jubiläum des Leuchtturms von Málaga wird mit Buchvorstellung und Ausstellungen gefeiert
Der alte Leuchtturm im Hafen von Málaga ist in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden. Zum runden Jubiläum gibt es zwei interessante Ausstellungen.
Mit zwei Ausstellungen wird in diesen Tagen an den 200. Jahrestag der Inbetriebnahme des Leuchtturms im Hafen von Málaga erinnert. Die erste davon ist am 30. Mai, dem eigentlichen Jubiläumstag, im Gebäude der Hafenbehörde nach der Präsentation eines Buchs der aus Málaga stammenden Historiker Francisco Cabrera und Manuel Olmedo über den Hafen und die Stadt Málaga eröffnet worden und zeigt bis zum 30. September zum selben Thema rund hundert alte Karten, architektonische Skizzen und Schaukästen. Die zweite wurde am 2. Juni eingeweiht, läuft ebenfalls bis zum 30. September und besteht aus 14 großformatigen Skulpturen der in Torremolinos lebenden Künstlerin Elena Laverón, die entlang des Palmengartens Pal- meral de las Sorpresas im Hafen aufgestellt sind.
Der Leuchtturm von Málaga, der unter dem Namen „La Farola“bekannt und auch heute noch in Betrieb ist, gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt Málaga. Errichtet wurde er in den Jahren 1816 und 1817 nach den Plänen des Inge- nieurs Joaquín María Perry, einem Brigadier der spanischen Streitkräfte, der zu jener Zeit der Direktor des Hafens war. Zum Bau des Turms wurden Strafgefangene eingesetzt, was die Kosten erheblich senkte.
Anfangs hatte er die Form eines stumpfen Kegels mit einem Durchmesser von zehn Metern. Im Jahr 1858 erhielt der Leuchtturm seine jetzige Form, indem um seinen unteren Teil herum ein viereckiges Gebäude gebaut wurde, das viele Jahre lang dem jeweiligen Leuchtturm-Wächter als Wohnung und Arbeitsplatz diente und in den Jahren 1909 bis 1913 ein zweites Stockwerk erhielt.
In den Anfangsjahren wurden die Signale für die Schiffe mit Lampen gegeben, die mit Olivenöl betrieben wurden. Nach dem Jahrhundert-Erdbeben von 1884, das eine Reparatur des Turms erforderlich machte, wurde auf Quecksilberdampflampen umgestellt, bis im Jahr 1917 schließlich elektrisches Licht eingesetzt wurde. Letz- teres bestand zunächst aus einem System aus 31 Strahlen, an dessen Entwicklung das deutsche Unternehmen Julius Pintsch beteiligt war.
Im August 1936, zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs, wurde der Betrieb des Leuchtturms auf Befehl des Oberkommandanten der republikanischen Marine unterbrochen, damit sich die Schiffe und Fliegereinheiten der aufständischen Faschisten nicht mehr an ihm orientieren konnten. Durch die Bombardierungen im Bürgerkrieg wurde der Turm stark beschädigt, so dass er nach Ende der Auseinandersetzungen im Jahr 1939 umfassend restauriert werden musste. Im Jahr 1954 schließlich wurde das Leuchtfeuer installiert, das auch heute noch in Betrieb ist, obwohl er aufgrund der in den 90er Jahren erfolgten Verlängerung des Kais Muelle Uno durch den sogenannten Dique de Levante längst nicht mehr am Eingang des Hafens steht.
Die Skulpturenausstellung entlang des Palmeral de las Sorpresas, die den Titel „Caminantes en el Puerto“(dt.: Spaziergänger im Hafen) trägt, ist, wie der Vorsitzende der Hafenbehörde Paulino Plata bei der Eröffnung sagte, „als Hommage an die mehr als neun Millionen Menschen gedacht, die den Hafen im vergangenen Jahr besucht haben.“Die Skulpturen von Elena Lavarón, deren Werke auch an anderen Stellen im Freien in Málaga sowie im Unesco-Sitz in Paris, im Guggenheim-Museum in New York und im Kunstmuseum
Signale für die Schiffe wurden anfangs mit Lampen gegeben, die mit Olivenöl betreiben wurden. Erst seit hundert Jahre wird elektrisches Licht eingesetzt
in Mühlheim an der Ruhr stehen, sind Menschen, deren Proportionen auf fantasievolle Weise verzerrt sind und somit eine Augenweide für jeden Liebhaber zeitgenössischer Kunst.
Einblicke in die Geschichte
Die Ausstellung im Sitz der Hafenbehörde, der sich direkt gegenüber dem Haupteingang des Hafens befindet, nennt sich „Historia, Mar y Símbolo“(dt.: Geschichte, Meer und Symbol) und bietet Geschichtsinteressierten einen umfangreichen Einblick in die Geschichte des Leuchtturms, des Hafens und der gesamten Stadt Málaga. Auf alten Karten ist zu sehen, wie sich der Hafen und die Stadt seit dem Mittelalter verändert haben, Skizzen zeigen erste Pläne für den Leuchtturm und in einigen Schaukästen sind Miniaturmodelle einstiger Militäranlagen, von traditionellen Schiffen mit Schleppnetzen sowie von altertümlichen, im Hafen verwendeten Kränen zu sehen. Darüber hinaus sind auf einer großen Schautafel alle wichtigen Daten über den Hafen und Málaga von der Zeit der Rückeroberung durch die Katholischen Könige bis hin zu den aktuellen Jubiläumsfeierlichkeiten abgedruckt.
„Wir haben ein begrenztes Budget“, erklärte Tamara Jiménez, die Pressechefin der Hafenbehörde, „und haben deshalb vorerst nur die Buchvorstellung und die beiden Ausstellungen anlässlich der 200-Jahr-Feier veranstaltet und geplant, den Leuchtturm während der Feria im August nachts mit bunten Lichtern zu bestrahlen. Allerdings können bis zum Jahresende weitere Aktivitäten hinzukommen.“
Die Hafenbehörde hat zu diesem Zweck die Stadt-, die Provinz- und die Landesregierung sowie private Unternehmen oder Personen dazu eingeladen, Projekte für weitere Aktionen zu präsentieren, um an den Jahrestag des Leucht- turms zu erinnern. Alle neuen Aktivitäten will die Hafenbehörde nach und nach auf ihrer Webseite unter <www.malagaport.eu/bicentenario> ankündigen.
Alle wichtigen Daten vom Mittelalter bis zur Gegenwart