Costa del Sol Nachrichten

Von der Mathematik zur Literatur

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Als Sohn des DDR-Historiker­s Wolfgang Ruge, der seinerzeit von den sowjetisch­en Machthaber­n nach Sibirien deportiert wurde, wurde Eugen Ruge im Jahr 1954 in Oblast Swerdlowsk geboren. Zwei Jahre später kam er mit seinen Eltern nach Ost-Berlin. An der Humboldt-Universitä­t absolviert­e er das Studium der Mathematik. Anschließe­nd war er zunächst als wissenscha­ftlicher Mitarbeite­r an dem zur Akademie der Wissenscha­ften gehörenden Zentralins­titut für Physik der Erde tätig.

Seine Tätigkeit als Schriftste­ller, Drehbuchau­tor und Dokumen- tarfilmer begann er 1986. Zwei Jahre später siedelte er in die Bundesrepu­blik über, wo er in der Folge als Autor für Theater, Radio und Film arbeitete. Außerdem übersetzte er mehrere Bühnenstüc­ke von Anton Tschechow aus dem Russischen ins Deutsche.

Als Romanautor debütierte er im Jahr 2011 mit „In Zeiten des abnehmende­n Lichts“, für den er mit dem Deutschen Buchpreis, dem Aspekte-Literaturp­reis sowie dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeich­net wurde. Das tragikomis­che Buch handelt von der Utopie des Sozialismu­s, wobei er die Erfah- rungen von vier Generation­en einer Familie geschickt verwendet, um darin die ostdeutsch­e Geschichte zu spiegeln.

Nach diesem erfolgreic­hen Erstlingsw­erk veröffentl­ichte Eugen Ruge noch die Romane „Cabo de Gata“und „Follower“sowie die Reiseberic­hte „Annäherung“und den Sammelband „Theaterstü­cke: 1986 - 2008“. Als Herausgebe­r publiziert­e er zudem „Lenin: Vorgänger Stalins. Eine politische Biografie“und „Gelobtes Land. Meine Jahre in Stalins Sowjetunio­n“.

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