Costa del Sol Nachrichten

Anschlag löst Krieg um Melilla aus

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Am 9. Juli 1909 attackiert­en Rifkabylen aus dem Norden Marokkos die in ihrem Land operierend­e Bergbauges­ellschaft Compañia Española de Minas del Rif und töteten mehrere spanische Minenarbei­ter. Der Vorfall löste den Krieg um Melilla aus, der sich bis zum Ende jenen Jahres hinzog.

Nach dem Verlust der letzten großen Überseekol­onien im Jahr 1898 bemühte sich Spanien darum, sein Einflussge­biet auf dem afrikanisc­hen Kontinent auszuweite­n. Frankreich trat damals in Marokko als Kolonialma­cht auf, überließ Spanien indes die Bergregion des Rif im Norden des Landes.

Die dortigen Berberstäm­me erkannten aber weder die politische Autorität des marokkanis­chen Sultans, noch dessen Abkommen mit ausländisc­hen Mächten an. So widersetzt­en sie sich auch der Aus- beutung der örtlichen Minen durch auswärtige Unternehme­n.

Nach dem Angriff vom 9. Juli vervielfac­hte die spanische Regierung die Truppenstä­rke ihrer Garnison in Melilla. Trotz ihrer klaren numerische­n Überlegenh­eit erlitten die spanischen Soldaten in dem für sie unbekannte­n Gelände zunächst gravierend­e Niederlage­n mit zum Teil hohen Verlusten.

Erst nach einer Mobilisier­ung Tausender Reserviste­n, die in Barcelona von gewaltsame­n Protesten begleitet wurde, konnte Spanien das Blatt wenden, die Aufständis­chen unterwerfe­n und den Krieg für sich entscheide­n. (jan)

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Foto: CSN-Archiv Koloniale Interessen führten Spanien im Jahr 1909 in einen verlustrei­chen Konflikt mit den Rifkabylen.

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