Weltkulturerbe wird vernachlässigt
Provinzverwaltung von Málaga und Stadtverwaltung von Antequera kritisieren Landesregierung
Antequera – ws. Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass die Dolmen, eine Megalithengrabstätte in Antequera, zum Weltkulturerbe der Unesco gekürt wurde. Jetzt haben die Provinzverwaltung von Málaga und die Stadtverwaltung von Antequera (beide PP) der sozialistischen Landesregierung das Angebot unterbreitet, die Verwaltung der historisch so wertvollen Monumente zu übernehmen.
In einer Pressekonferenz rechtfertigte Provinzchef Bendodo diese Forderung mit der Vernachlässigung der Kulturstätte. Dass die andalusische Landesregierung es an Sorgfaltspflicht mangeln lasse, würden der Personalmangel in der archäologischen Anlage und fehlende Investitionen in die Sicherheit der Touristenattraktion unter Beweis stellen. Es habe sich gezeigt, dass man dem wachsenden Urlauberansturm, der sich seit der Ernennung eingestellt habe, nicht gewachsen sei. Man müsse das Gebiet besser herrichten und präsentieren, zusätzliche Öffnungszeiten am Nachmittag einführen und der Weltkulturstätte endlich den Respekt zollen, die ihm gebühre.
Besucherzahlen steigen
Die Dolmen seien wichtig für die Provinz, unterstrich Stadtoberhaupt Barón. Im ersten Halbjahr 2017 hätte man bereits 320.941 Besucher registrieren können, das seien 114 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum 2015. Doch die Landesregierung kümmere sich weder um die finanzielle Unterstützung, noch um eine angemes- sene Werbung für das erste Weltkulturerbe der Provinz Málaga. Das archäologische Zentrum funktioniere „mit angezogener Hand- bremse“, die Installationen befänden sich in schlechtem Zustand, schuld sei die schlechte Verwaltungsarbeit der Landesregierung, kritisierte Bendodo. „Wenn sie nicht können, wollen oder es nicht als Priorität erachten, dann seien seine Behörde und die Stadtverwaltung von Antequera bereit, die Verantwortung für eine angemessene touristische Vermarktung der Dolmen zu übernehmen.
Bürgermeister Barón beantragte zudem bei der Landesregierung eine „Via Verde“, einen Rad- und Wanderweg zwischen Antequera und dem ebenfalls geschützten Berggebiet El Torcal, das nur 17 Kilometer entfernt liegt. Dieser könne parallel zur A-343 angelegt werden. Denn auch im El Torcal sei die Anzahl der Besucher im vergangenen Jahr beträchtlich angestiegen.
Barón erinnerte auch daran, dass die andalusische Ministerpräsidenten Susana Díaz (PSOE) die Dolmen vor zwei Jahren besucht und für den Bau eines Museums eine Investition von acht Millionen Euro versprochen hätte. Seitdem habe er keine weiteren Informationen zum Thema erhalten, auch Gelder seien nicht geflossen.
Das Weltkulturerbe muss besser gepflegt und präsentiert werden