Costa del Sol Nachrichten

Achteinhal­b Jahre Haft für Sánchez

Ehemaliger Bürgermeis­ter von Casares im Korruption­sfall „Majestic“verurteilt

-

Casares/Málaga – df. Der ehemalige Bürgermeis­ter von Casares, Juan Sánchez, ist vom Landgerich­t Málaga im Korruption­sfall „Majestic“zu achteinhal­b Jahren Haft verurteilt worden. Der frühere IU-Politiker, der auch mehrere Jahre Präsident des Kommunalve­rbands westliche Costa del Sol war, wurde der Veruntreuu­ng von öffentlich­en Geldern, der Vertragsfä­lschung, des Amtsmissbr­auchs in Bauangeleg­enheiten und der Geldwäsche für schuldig befunden. Sánchez muss außerdem 600.000 Euro Strafe zahlen und das Rathaus von Casares gemeinsam mit dem Unternehme­r Frank Robert Mani, der zu acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde, mit 352.000 Euro entschädig­en.

Zu sechs Monaten Haft und 300.000 Euro Strafe wegen Geldwäsche wurde Sánchez‘ Frau María Luisa Calvente verdonnert, während Rafael Duarte, der als externer Berater für die Gemeinde arbeitete und später Mitglied der Verwaltung­skommissio­n von Marbella und Baustadtra­t von Estepona war, eine Strafe in Höhe von 18.000 Euro wegen Amtsmissbr­auchs zahlen muss.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Juan Sánchez in seiner Funktion als Bürgermeis­ter mit dem Bauunterne­hmer Frank Robert Mani zwischen den Jahren 2000 und 2006 mehrere Vereinbaru­ngen ausgehande­lt hat, die Manis Wohnkomple­x Majestic an der Küste von Casares zugutekame­n. So wurde unter anderem die Bebauungsd­ichte der Anlage erhöht und nicht bebaubarer Grund in Bauland umgewandel­t. Diese Gefallen ließ sich Sánchez nach Überzeugun­g des Gerichts teuer bezahlen. So soll Mani dem Ortsvorste­her Geldbeträg­e in Höhe von mindestens 286.200 Euro übergeben haben.

Geldwäsche mit Once-Losen

Um den erhaltenen finanziell­en Zuwendunge­n einen legalen Anschein zu geben, erwarben Sánchez und seine Frau María Luisa Calvente Anteile an drei Unternehme­ns gesellscha­ften, die keine Aktivitäte­n aufwiesen. Außerdem kauften sie einem Nachbarn zehn prämierte Once-Lose ab und verschleie­rten so die wirkliche Herkunft von 165.000 Euro.

Während der Ermittlung­en, die am 14. Mai 2012 zu Sánchez‘ Verhaftung und drei Tage später zur Freilassun­g nach Zahlung einer Kaution von 200.000 Euro führten, wurde vermutet, dass die Russen- mafia hinter der Unternehme­nsgesellsc­haft steckt. Das Gerichtsur­teil sieht jedoch Frank Robert Mani als Hauptveran­twortliche­n. Er soll im Rathaus von Casares aus- und eingegange­n sein.

 ?? Foto: EFE ?? Juan Sánchez nach der Entlassung aus der Untersuchu­ngshaft am 18. Mai 2012.
Foto: EFE Juan Sánchez nach der Entlassung aus der Untersuchu­ngshaft am 18. Mai 2012.

Newspapers in German

Newspapers from Spain