Fußball-Boss im Sumpf der Korruption
Wieder ist ein Fußball-Spitzenfunktionär ins Visier der Justiz geraten. Die Guardia Civil hat den spanischen Fifa-Vize Ángel María Villar wegen Korruption festgesetzt. Die Ermittler der „Operation Soule“werfen dem Chef von Spaniens Nationalverband RFEF vor, Gelder des Verbandes verwendet zu haben, um sich Vorteile zu sichern.
Gegen ihn wird wegen Korruption, Fälschung und Unterschlagung ermittelt. So soll er Länderspiele der spanischen Na- tionalmannschaft arrangiert haben, um durch Nebenabsprachen seinem Sohn lukrative Verträge zu verschaffen. Der ebenfalls verhaftete Gorka Villar war bis 2016 als Conmebol-Generalsekretär für drei Verbandschefs tätig, die später unlauterer Machenschaften beschuldigt wurden.
Villar gilt als Fußball-Boss alten Schlages. Der Uefa-Chef stand schon länger im Zwielicht. Im November 2015 wurde er von der Ethik-Kommission der Fifa mit einer Geldstrafe belegt, weil er den damaligen Fifa-Ermittlern um Michael Garcia zunächst keine Aussage zur umstrittenen Vergabe der WM 2018 und 2022 an Russland und Katar lieferte. Anders als seine Weggefährten Joseph Blatter und Michel Platini, die ihre Spitzenämter bei Fifa und Uefa wegen anrüchiger Millionenzahlungen längst räumen mussten, hielt sich der 67-Jährige bislang und seit 19 Jahren auf seinen Posten. Nun könnte es eng für ihn werden. (dpa)