Die Saison brummt
Tourismusexperten sind zufrieden mit Saisonstart und prognostizieren Rekordzahlen für August
Die Tourismusbranche der Costa del Sol ist sehr zufrieden: Sowohl der Start in die Saison als auch die Prognosen für die kommenden Wochen sind bestens.
Málaga – ws. Die Hochsaison läuft auf vollen Touren, die Belegungszahlen sind nach Angaben der Tourismusexperten einmal mehr rekordverdächtig. Schon jetzt lässt sich eine durchweg positive Bilanz ziehen: Im Juni stieg die Zahl der Urlauber und Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um vier beziehungsweise 1,9 Prozent an. Die Hotelbelegung pendelte sich bei 71,9 Prozent ein und lag um drei Prozent höher als im Juni 2016, in dem ebenfalls Rekordzahlen verzeichnet worden waren.
Weniger nationale Urlauber
Und auch die Ergebnisse im Juli konnten sich sehen lassen, der Hotelverband der Costa del Sol, Aehcos, schätzt, dass eine Belegung von 81 Prozent erreicht worden ist. Auffällig ist allerdings, dass der nationale Markt rückläufig ist und der internationale angezogen hat. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum buchten sich bisher zehn Prozent weniger spanische Urlauber in den Hotels der Costa del Sol ein, und auch die Anzahl der Übernachtungen ging um 16 Prozent zurück. Damit bestätigt sich eine Tendenz, die sich bereits im ver- gangenen Sommer abgezeichnet hat. Auf dem Vormarsch sind hingegen deutsche, dänische, polnische und schwedische Urlauber.
Aber warum kommen weniger Spanier, müssen sich die Unternehmer Sorgen machen? Arturo Bernal, Präsident des Tourismuspatronats Costa del Sol, sieht die Lage differenziert: Der nationale Tourismus gehe immer zurück, wenn die wirtschaftliche Situation gut sei, erklärte er. Spanier würden dann in internationale Urlaubsdestinationen reisen. Zudem gehe er davon aus, dass nationale Urlauber zunehmend private Ferienunterkünfte buchen würden. Das Problem sei jedoch, dass es in diesem Sektor keine offiziellen Erhebungen gebe.
Dass die Costa del Sol im Trend ist, belegen auch die Über- nachtungspreise, die im Durchschnitt um zehn bis 15 Prozent gestiegen sind. Die höchsten Preissteigerungen gibt es laut Reiseportal Trivago in Estepona: Dort muss ein Urlauber im Vergleich zum Vorjahr 26 Prozent mehr zahlen, in Mijas sind es 19 Prozent und in Marbella 14 Prozent. Mit 253 Euro pro Übernachtung und Doppelzimmer positioniert sich Marbella übrigens an dritter Stelle der teuersten spanischen Urlaubsdomizile.
Gute Aussichten für August
Für den August rechnet der Hotelverband mit einer Belegung von 86 Prozent. Und Arturo Bernal geht davon aus, dass zwischen Juni und September mehr als sieben Millionen Urlauber kommen werden, 5,2 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.