„Nein bedeutet nein“
Zweite Kampagne der Anwaltskammer gegen sexuelle Gewalt angelaufen
Málaga – nic. Im Hinblick auf die am kommenden Samstag, 12. August, beginnende Feria von Málaga ( siehe Seite 52) hat die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Anwaltskammer von Málaga zum zweiten Mal die Kampagne „No es no“(dt.: Nein bedeutet nein) gegen sexuelle Gewalt gestartet.
Im Rahmen der Kampagne sollen wie im Vorjahr 2.000 Plakate in den Bus- und Metro-Haltestellen, Polizeikommissariaten sowie in den Feria-Lauben und Kneipen der Stadt aufgehängt werden, auf denen das erwähnte Motto mit dem Zusatz „Por una ciudad libre de agresiones sexuales“(dt.: Für eine Stadt, die frei ist von sexueller Gewalt) sowie die Telefonnummern der Polizei abgedruckt sind. Zusätzlich sollen 5.000 Armbänder verteilt werden, auf denen ebenfalls das Motto und die Nummern der Polizei zu lesen sind.
Taxifahrer direkt involviert
Neu in diesem Jahr ist, dass die Taxifahrer eine bedeutende Rolle in der Kampagne spielen sollen. Wie der für die Polizei zuständige Stadtrat Julio Andrade (PP) bei der Präsentation der Kampagne am Montag erklärte, haben die Taxifahrer der Stadt am 20. Juli gemeinsam mit den Mitarbeitern der Ortspolizei und des Zivilschutzes eine spezielle Schulung zum Thema Gewalt an Frauen erhalten. Laut Andrade sind es oft die Taxifahrer, mit denen Frauen nach einer Vergewaltigung als Erstes Kontakt haben, sei es, um diese nach Hause oder ins Krankenhaus zu bringen. Deshalb seien die Taxifahrer dazu angehalten worden, eine Vergewaltigung entweder selbst anzuzeigen oder den Opfern zu einer Anzeige zu raten und ihnen zu erklären, wohin sie sich wenden müssen.
Der Vorsitzende der Anwaltskammer, Francisco Javier Lara, sagte, dass die Juristenvereinigung rund um die Uhr unter der Telefonnummer 951 386 038 zu erreichen sei. Im vergangenen Jahr habe die Anwaltskammer mehr als 4.200 Frauen unter dieser Nummer beraten. „Vergewaltigungen und andere sexuelle Aggressionen und Belästigungen müssen sofort angezeigt werden, sonst wird die Situation für die Frauen unerträglich“, erklärte er.
Die erste Ausgabe der Kampagne war im vergangenen Jahr von der Partei Málaga Ahora initiiert worden, nachdem es auf dem großen Stierhatz-Fest „Sanfermines“in Pamplona zu mehreren Vergewaltigungen gekommen war.