Seepferdchens Eigenarten
Es frisst gerne, soll monogam sein, und Mann und Frau tauschen die Rollen
Murcia – sg. „Mich fasziniert alles, ihr Verhalten, ihr Geschick sich zu tarnen, sich der Umgebung anzupassen“, antwortet Elena Barkala, Biologin am Institut für Ozeanographie IEO in San Pedro del Pinatar, auf die Frage, was das Besondere am Seepferdchen sei. „Sie sind einfach sympathisch und die einzigen mit einem Kopf, der an ein Pferd erinnert.“Was es der Wissenschaftlerin außerdem besonders angetan hat, sind die Seepferdchen-Frauen.
„Sie sind viel cleverer als wir. Sie lassen einfach die Männer die Jungen austragen und zur Welt bringen.“Dazu legen die Weib- chen ihre Eier in die Bauchtasche der Männchen, wo sie befruchtet und zehn bis zwölf Tage lang ausgetragen werden. Nach der Geburt im Seegras sind die Jungen auf sich selbst gestellt. Zwar werden Seepferdchen als monogam beschrieben, aber das Team um Elena Barkala hat ebenfalls Partnerwechsel beobachtet.
Auch wenn der kleine Fisch zart und zerbrechlich aussehe, habe er ein enormes Anpassungsvermögen, sagt die Biologin. „Er frisst eigentlich die ganze Zeit“, hat José Antonio Oliver von der Vereinigung Hippocampus beobachtet. „Mit seiner Schnauze saugt er alles an kleinen Fischen und Krustentiere auf, was ihm in den Weg kommt.“
Die Art im Mar Menor heißt Langschnäuziges Seepferdchen, während im Mittelmeer das Kurzschnäuzige zu Hause ist. Das MarMenor-Seepferdchen wird zwischen 15 und 16 Zentimeter lang und erreicht ein Alter zwischen drei und fünf Jahren.
Im Winter zieht es sich bis zu sieben Meter tief auf den Meeresboden zurück, um der Kälte zu entgehen. Im Sommer taucht es wieder auf und lässt sich schon mal 20 Zentimeter unter der Wasseroberfläche blicken.