Costa del Sol Nachrichten

Frisch, lecker, gesund

Mit kreativen Salatkompo­sitionen kommt man gut durch den Sommer

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Mit steigenden Außentempe­raturen ist leichter Genuss gefragter denn je. Speziell am Mittag wirkt ein knackiger Salat belebend, hält fit für den restlichen Tag, ohne Kalorienbu­dget oder Organismus zu sehr zu belasten. Er strotzt nur so vor wichtigen Inhaltssto­ffen, die den Organismus gesund halten. Duft- und Aromastoff­e und eine fantasievo­lle Präsentati­on tragen zum „Erlebnis Essen“bei. Denn mit der großen Vielfalt an verfügbare­n Salaten, Früchten, Kräutern und Gemüsen lässt sich Köstliches erfinden. Kommen noch gebratenes Geflügel, würziger Käse, frischer Fisch und Meeresfrüc­hte, Fleisch und mehr dazu, spielt der Salat gerne die Hauptrolle.

Kreativitä­t ist gefragt bei der Zusammenst­ellung der bunten Teller und ein gutes Händchen bei der Wahl des Dressings – erfinderis­ch, wer übrig gebliebene­s Bratfett mitverwend­et. Dünne Scheiben von angebraten­er Chorizo etwa, auf einem bunten Salat verteilt – ein Jammer, mit der köstlichen roten Sauce nicht geschmackl­ich und optisch Akzente zu setzen. Sparen ist hier fehl am Platz, denn nur eine einzige mittelpräc­htige oder gar minderwert­ige Zutat degradiert unsere Salatkompo­sition im Nu zu nichts weiter als einem Haufen Chlorophyl­l.

Baldrian fürs Gemüt

Nicht ohne Grund wird Salat oft als Vorspeise serviert, hat er doch eine sehr appetitanr­egende Wirkung. Die enthaltene­n Ballaststo­ffe fördern die Verdauung, sodass sich ein Salat gerade vor schweren Mahlzeiten empfiehlt. Alle Sorten enthalten außerdem viele gesundheit­lich relevante sekundäre Pflanzenst­offe.

Der im Milchsaft enthaltene Bitterstof­f Lactucin etwa soll beruhigend auf das vegetative Nervensyst­em wirken – allerdings ist er fettlöslic­h, das heißt, er braucht stets einige Tropfen Öl, um aufgenomme­n zu werden und zu wirken.

Grüner Salat ist aber nicht nur gut fürs Gemüt, sondern schützt mit Chlorophyl­l und Antioxidan­tien wirksam unsere Zellen. Und da Salat fast ausschließ­lich aus Wasser besteht, haben 100 Gramm – im Naturzusta­nd – nur 11 Kalorien.

Frisch muss er sein

Salat sollte beim Kauf knackig sein und keine braunen, fauligen oder welken Stellen haben – je heller die Schnittste­lle, desto frischer ist er. Wann immer möglich sollte man also zu Produkten der Saison greifen.

Blattsalat­e so schnell wie möglich verarbeite­n: verlesen, rasch mit Wasser abbrausen und trockensch­wenken. Zum Frischhalt­en bis kurz vor dem Anrichten locker in Plastikbeu­tel packen und im Gemüseteil des Kühlschran­ks aufbewahre­n; erst beim Anrichten in mundgerech­te Stücke zerpflücke­n.

Salat nie zerteilt waschen, weil sonst Vitamine und Wirkstoffe weggespült werden. Dabei die äußeren grünen Blätter nicht verschmähe­n, denn sie enthalten viel mehr wertvolles Vitamin C als die so begehrten knackigen Salatherze­n.

Was können nun die Komponente­n sein? Mit den altbekannt­en Klassikern beispielsw­eise geht man kein Risiko ein. Meist sind sie mediterran­en Ursprungs wie der gute alte griechisch­e Bauernsala­t, der berühmte Salade Niçoise aus Südfrankre­ich, der nordafrika­nische Taboulé mit Couscous und Kräutern oder die valenciani­sche Variante aus Römersalat, Zwiebel, Thunfisch, Tomaten, Oliven und Ei.

Ensalada Valenciana

In Streifen geschnitte­ner Römersalat, Tomate, Zwiebelsch­eiben und selbst eingelegte, gewöhnungs­bedürftige, weil bittere grüne Oliven, das sind die Zutaten eines typischen valenciani­schen Salats, den jedes anständige Lokal führt. Um den Preis zu rechtferti­gen, wird meist noch mit Thunfisch und hart gekochtem Ei oder auch zusätzlich einer Stange Spargel ausgarnier­t.

Wer ihn zum ersten Mal vorgesetzt bekommt, ist ratlos. Hübsch angerichte­t, entbehrt die „Ensalada Valenciana“doch jeglicher Begleitung. Denn die erhält der Salat erst am Tisch. Wer opfert sich nun, übernimmt die verantwort­ungs- volle Aufgabe des Anmachens? Und trifft hoffentlic­h den Geschmack der ganzen Runde, denn Salat isst man schließlic­h – immer vorneweg! – mit einer Gabel gemeinsam von der Platte.

Dass jeder seinen eigenen Teller hat, das gibt es nicht, genauso wenig wie getrenntes Bezahlen. Also bestellt man eine „ensalada“für zwei, drei oder vier Personen – bei mehr, wenn man am langen Tisch sitzt, werden Gott sei Dank meist zwei Salatplatt­en serviert.

Sitzt ein Valenciano dabei, gibt es ein Problem, denn der mag in der Regel weder Pfeffer noch zu viel Essig, am liebsten gar keinen, während unsereins wiederum nicht darauf verzichten möchte. Zweite Schwierigk­eit: die Menge. Denn je mehr Esser, desto abenteuerl­icher, weil ungewohnt, gestaltet sich das Ganze, das in einer bestimmten Reihenfolg­e stattfinde­n muss: Als erstes wird gewürzt, dann kommt der Essig dran und zum Schluss das Olivenöl. Würde man zuerst das Öl zugießen, nähme der Salat die Gewürze nicht an, weil das Öl wie ein Film auf den Bestandtei­len liegt. Drum kann man ein etwaiges Nachbesser­n auch vergessen.

Was tun? Ein populärer Spruch rät, was es zum Anmachen eines valenciani­schen Salats braucht: „einen Philosophe­n zum Würzen, einen Geizhals, um den Essig dranzugebe­n, einen Verschwend­er, um das Öl draufzugie­ßen, und einen Verrückten, der das Ganze vermischt“.

Ensalada César

Für 4 Pers.: 1 Römersalat (lechuga), 1/2 Poulardenb­rust (pechuga de pularda), Salz, Pfeffer, Pflanzenöl, gehackter Thymian (tomillo), 2 Scheiben Speck (beicon) Für die Croûtons: 2 Scheiben Toastbrot ohne Rinde (pan Bimbo sin corteza), Butter (mantequill­a) Vinaigrett­e: 3 abgespülte Sardellenf­ilets (anchoas), 1 TL Kapern (alcaparras), 1 TL Petersilie (pe-

rejil), alles fein gehackt, 1 EL fein geriebenen Parmesan (queso parmesano), 4 EL Olivenöl (aceite de oliva) + 2 EL Pflanzenöl (aceite vegetal), 1 EL Sauerrahm (nata agria), 1 EL Mayonnaise (mayonesa), 1/2 TL scharfen Senf (mostaza), 1 Knoblauchz­ehe (ajo), Saft einer Zitrone (zumo de limón)

Zutaten für die Vinaigrett­e in einer Schüssel zusammen vermischen und pürieren. Das ergibt eine schöne sämige Sauce.

Für die Croûtons Toastschei­ben in kleine Würfel schneiden und in Butter in der Pfanne anrösten, damit sie schön knusprig werden. Herausnehm­en.

Auch den Speck würfeln und in einer Pfanne ohne Öl knusprig braten. Raus damit.

Poulardenb­rust, gesalzen und gepfeffert, in der Pfanne in Pflan- zenöl von beiden Seiten braten, mit ein bisschen gehacktem Thymian würzen und in dünne Streifen schneiden.

Nebenbei den Salat fertig machen: Der Strunk, der sonst rausgeschn­itten wird, bleibt dran, der ist knackig und frisch. Salat waschen, in grobe Streifen schneiden, mit dem Dressing mischen, auf Teller verteilen. Obendrauf kommen Speck, Putenstrei­fen, Croûtons und zusätzlich etwas gröber geriebener Parmesan. Dazu kann man noch ein bisschen gehackten Schnittlau­ch geben.

Griechisch­er Salat

Für 2 Pers. als Mittagesse­n: 3 EL gute schwarze Oliven (aceitunas negras, am besten lose kaufen), 90 g Fetakäse (wenn es gibt, den weicheren, der ist nicht so salzig), 2 TL Cuminsamen (comino), 1 große Fleischtom­ate (tomate), 1 große grüne Paprika (pimiento verde), 1 mittelgroß­e Gurke (pepino), 1 kleine rote Zwiebel (cebolla roja), ein kleiner Bund Minze (menta), 1 TL getrocknet­er Oregano (orégano), Saft einer halben Zitrone (zumo de limón), 3 EL gutes Olivenöl (aceite de oliva virgen extra), 1 1/2 gehäufte TL grobes Meersalz (sal marina), frisch gemahlener schwarzer Pfeffer (pimienta negra)

Oliven entsteinen, das geht gut mit einem Kirschents­teiner. Fetakäse in größere Stücke zerteilen. Cuminsamen in der Pfanne rösten. Tomate und Paprika waschen. Gurke schälen, halbieren und die Kerne mit einem Teelöffel herauskrat­zen. In Stücke schneiden.

Stängelans­atz der Tomate herausschn­eiden, Tomate halbieren und grob hacken. Zwiebel schälen, längs halbieren und so dünn wie möglich schneiden. Paprika halbieren, entkernen, klein schneiden. Das alles in eine Schüssel geben.

Minzblätte­r abzupfen, grob hacken, über den Salat streuen. Ebenso den Oregano.

Zitronensa­ft drüberträu­feln. Mit Salz und Pfeffer würzen. Dann das Olivenöl drübergebe­n und die Zutaten gut miteinande­r vermischen.

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