Betrug mit Scheinfirma
Bulgarischer Bandenchef im Netz
Algeciras – lk. Die Sondereinheit der Guardia Civil zur Ermittlung gegen Geldwäsche aus Algeciras hat am vergangenen Dienstag im Zuge der „Operación CJ“, die sich auf die Provinzen Cádiz und Málaga erstreckte, zwei Personen festgenommen. Gegen 14 weitere Personen wird zurzeit ermittelt.
Ihnen wird Betrug, Geldwäsche und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Die Bande bediente sich des Tricks „Timo del Nazareno“. Dieser besteht darin, dass Baumaterial per Banktransfer bezahlt wird, sobald aber das entsprechende Produkt geliefert wird, machen die Verbrecher die Banküberweisung rückgängig und verschwinden von der Bildfläche.
Bereits 2016 wurde die Operation gestartet, um ausfindig zu machen, wo die Köpfe der Bande und ihre Komplizen sitzen. Dies erwies sich jedoch als sehr schwierig, da die Verbrecherbande über Mitglieder in verschiedenen Autonomierergionen und Orten verfügten. Die Guardia Civil machte den Banden- chef in Málaga ausfindig. Von dort aus leitete er die illegalen Geschäfte. Dabei bediente er sich einer gefälschten Identität. Er ließ sich Sergei López oder Cris nennen.
Bekannt war lediglich, dass er aus Osteuropa stammte, einen Wohnort oder eine Firmenadresse gab es jedoch nicht. Die Guardia Civil konnte sein Auto identifizieren und fand heraus, dass er die Initialien K.B.D. trägt, 40 Jahre alt ist und aus Pernik (Bulgarien) kommt.
Er schuf Briefkastenfirmen und gab an, über ein Informatiksystem zu verfügen. Dabei nannte er jedoch als Administratoren ausländische Strohmänner und gab falsche Firmenregistrierungen an. Die Mitglieder der kriminellen Bande waren Experten auf dem Gebiet des Tricks „Timo del Nazareno“.
Dazu nannten sie die Namen von 24 vermeintlich an der Costa del Sol angesiedelten Firmen. Die Summe des durch diese Tricks eingenommen Geldes liegt bei etwa 632.000 Euro.