Costa del Sol Nachrichten

Francos Sommeresid­enz

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Der Herrensitz Pazo de Meirás ist ein Ende des 19. Jahrhunder­ts in romanische­m Stil erbautes, schlossähn­liches Gebäude in der galicische­n Stadt Sada. 1938 wurde es in vorauseile­ndem Gehorsam Francisco Franco von den galicische­n Behörden als Sommerresi­denz angeboten. Der griff zu. Die Übertragun­g der Immobilie erfolgte, ohne dass die rechtmäßig­en Eigentümer groß gefragt worden wären. Nach dem Tod des Diktators nutze die Familie den Herrensitz weiterhin als Urlaubsdom­izil. Gegen den erbitterte­n Widerstand der Franco-Er- ben wurde Pazo de Meirás aber 2008 zum Gut von kulturelle­m Interesse (BIC) erklärt. Damit wäre der Herrensitz für die Öffentlich­keiten zugänglich gewesen. Dagegen gingen die FrancoErbe­n nun rechtlich vor, verloren aber 2010 vor dem Obersten Gerichtsho­f. Ein Jahr später im März öffnete der Pazo de Meirás erstmals seine Tore für Besucher. In der Folge versuchte die Familie immer wieder, das Besuchsrec­ht mit Tricks zu unterlaufe­n. Worauf die Landesregi­erung von Galicien ein Verfahren gegen die FrancoFami­lie einleitete. Die Ankündi- gung der Familie jetzt, dass die Stiftung Francisco Franco die Verwaltung des Herrensitz­es und die Organisati­on der Besucherab­läufe übernommen habe, ließ in Sada die Alarmglock­en schrillen. Ziel der Stiftung ist es bekanntlic­h, dass Gedenken an Franco in Spanien hochzuhalt­en. Dass der Herrensitz zu einem öffentlich­en Ort der Verherrlic­hung des Diktators werden könnte, will der Stadtrat unbedingt vermeiden. Daher der Antrag bei der Landesregi­erung in La Coruña, das Anwesen in kommunalen Besitz zu übertragen. (tl)

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Foto: CBN-Archiv Der Pazo de Meirás im galicische­n Sada.

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