Costa del Sol Nachrichten

„Ich tue nichts Unrechtes“

Juana Rivas kämpft aus dem Versteck gegen die Justiz und verstrickt sich dabei immer tiefer

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Maracena – ck. Am Montag haben Demonstrat­ionen in 15 Städten ganz Spaniens stattgefun­den, um Juana Rivas zu unterstütz­en. In Granada wurde dabei ein Brief verlesen, den Rivas ihren Unterstütz­ern zukommen ließ. Rivas ist seit dem 26. Juli mit ihren drei- und elfjährige­n Kindern untergetau­cht. Seit dem 8. August wird sie mit Haftbefehl gesucht.

Sie schreibt in dem Brief, sie habe nichts Unrechtes getan, sie verstecke sich, weil Justizirrt­ümer geklärt werden müssen. Wenn sie ihre Kinder wirklich, wie das Gericht in Granada beschlosse­n habe, dem Vater in Italien überlassen müsse, liefen ihre Kinder Gefahr, so die Mutter.

Rivas, ihre Kinder und ihr ehemaliger Lebenspart­ner, der Italiener Frencesco Arcuri, sind Opfer einer sehr komplexen Situation geworden, in dem die Zuständigk­eit europäisch­er Gerichte – Italien, Spanien, EU-Gerichtsho­f – und verschiede­ne Sachverhal­te wie häusliche Gewalt oder der Schutz Jugendlich­er sich vermischen.

Rivas und Arcuri haben sich 2004 in London kennengele­rnt. 2006 wurde ihr erstes Kind in Granada geboren. 2009 wurde Arcuri wegen häuslicher Gewalt zu drei Monaten Haft und einem Jahr Verzicht, die Familie zu sehen, verurteilt. 2012 versöhnte sich die Familie, zog nach Sardinien, und das zweite Kind wurde geboren.

Im Juli 2016 war die Mutter mit den Kindern nach Spanien gereist, offiziell, um Urlaub zu ma- chen, doch sie ließ sich in Maracena nieder und hat Arcuri wieder wegen häuslicher Gewalt angezeigt. Das Gericht in Granada hatte Rivas daraufhing­ewiesen, dass es nicht zuständig sei für Vorgänge in Italien. Sie müsse dort vor Ort Anzeige erstatten. Gleichzeit­ig wartete die Anzeige ein Jahr lang auf Übersetzun­g, um nach Italien weitergele­itet zu werden. Im November 2016 hat Arcuri Rivas verklagt, weil sie ihm seine Kinder weggenomme­n habe. Die italienisc­he Klage wurde vom Gericht in Granada bestätigt. Deshalb sollte Rivas die beiden am 26. Juli dem Vater übergeben.

Rivas verschwand mit den Kindern. Arcuri zeigt sie diesmal vor dem Strafgeric­ht an, wegen Zuwiderhan­dlung und gesetzwidr­igen Zurückhalt­ens der Minderjähr­igen. Ihre Anwälte fordern sie auf, seit es den Haftbefehl gibt, sich zu stellen. Doch die Mutter versucht, dass die Gerichte das Urteil, die Kindern dem Vater zu übergeben, auszusetze­n.

Das Strafgeric­ht in Granada bestätigt am 10. August, dass Rivas die Kinder übergeben muss. Das Verfassung­sgericht wurde zum zweiten Mal angerufen. Eine Entscheidu­ng stand noch aus. Der Richterver­band AJFV ist empört über den Medienwirb­el. Die Richter in Granada hielten sich an die Paragraphe­n, hieß es dort.

Das Verfassung­sgericht wurde zum zweiten Mal angerufen

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Foto: EFE Juana Rivas neben Francisca Granados vom Frauenzent­rum der Stadt Maracena Ende Juli.

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