Costa del Sol Nachrichten

Verschlepp­te Aufnahme

Sieben Prozent der Kriegsflüc­htlinge genommen

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Madrid – ck. Vizeregier­ungschefin Soraya Sáenz de Santamaría hat am 12. Juli versproche­n, zusätzlich 500 Flüchtling­e pro Monat aufzunehme­n, und zwar 300 aus Athen und 200 aus Rom. Die Zeitung „El País“erinnert an dieses Verspreche­n und daran, dass es nicht eingehalte­n wird. In den vergangene­n 30 Tagen hat Spanien 24 Flüchtling­e aufgenomme­n.

Am 26. September läuft im Prinzip die Frist ab, bis zu der Spanien ursprüngli­ch knapp 16.000 Asylbewerb­er aufnehmen sollte. Tatsächlic­h fanden 1.093 Personen hier eine neue Heimat, knapp sieben Prozent der verabredet­en Flüchtling­szahl. Francesca FritzPrgud­a von der UN-Flüchtling­sorganisat­ion Acnur, kommentier­t: „Da läuft offensicht­lich etwas schief“. Das Innenminis­terium macht die umständlic­he Bürokratie in Europa verantwort­lich. Aber zwischen der Ankündigun­g der Vizeregier­ungschefin und der offizielle­n Antragstel­lung sind auch schon wieder zwei Wochen vergangen.

Portugal nahm mehr auf

„Die Regierung will nicht, dass Spanien ein Land für Flüchtling­e wird“, fasst Esteban Beltrán von Amnesty Internatio­nal das Zögern der spanischen Behörden zusammen. Portugal hat 1.400 Asylanten aufgenomme­n, Kanada 60.000. In Griechenla­nd warten 4.800 Personen, die Sicherheit­s- und medizinisc­he Kontrollen bestanden haben. Sie könnten sofort reisen.

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