Costa del Sol Nachrichten

Lachs vom Grill

Mit fettreiche­m Fisch und dem nötigen Know-how kann selbst für Anfänger nichts schiefgehe­n

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Frischer Fisch und Gemüse, das ist gesunder Genuss, der im Trend liegt. Neben Sardinen, Thunfisch und Co. gehört vor allem der Lachs zu den fetten Fischen, die auf dem Grill gut gelingen – und schmecken, denn sie trocknen nicht so schnell aus. Streng kontrollie­rter Lachs aus norwegisch­er Aquakultur beispielsw­eise ist das ganze Jahr über verfügbar und durch den etwas höheren Fettgehalt gegenüber Wildlachs zum Grillen sogar besonders geeignet.

Immer auf Achse

Wilde Lachse sind immer auf Achse. Ihre Kinderstub­e liegt in den sauberen Quellgewäs­sern von Flüssen und Seen. Sind sie im richtigen Alter und kräftig genug, geht’s auf große Wanderscha­ft Richtung Meer. Je nach Art Richtung Atlantik oder Pazifik. Dort angekommen, wandelt sich der Süßwasser- zum Salzwasser­fisch. Jahre durchkämmt das Schwergewi­cht nun die See auf der Suche nach seiner Lieblingsn­ahrung: kleinen Krebsen. Bis Zeit ist, Hochzeit zu feiern. In großen Schwärmen machen sich die Lachse auf den beschwerli­chen Weg zu ihrem Heimatgewä­sser, um dort zu laichen. Wie sie den Ort ihrer Geburt finden, ist bis heute ein Rätsel; man nimmt an, dass sie mit ihrer feinen Nase das für ihren Fluss typische Moos, die Steine und Mineralien regelrecht „erschnüffe­ln“.

Heute hat der größte Teil der auf unseren Märkten feilgebote­nen Lachse nie einen Fluss gesehen, sie sind in skandinavi­schen, irischen oder schottisch­en Fischfar- men groß geworden. Doch der in den 1970er Jahren mit umstritten­en Futterzusä­tzen erzeugte Zuchtlachs hat dem Image der ehemaligen Nobeldelik­atesse deutlich geschadet. Die Massentier­haltung in Käfigen machte den einstigen Edelfisch zum so genannten Brathähn- chen unserer Tage – und mittlerwei­le für jedermann erschwingl­ich.

Norwegisch­er Lachs

Auf eine lange Zuchttradi­tion kann Norwegen zurückblic­ken. Ein Großteil der hierzuland­e in frischer, gebeizter oder geräuchert­er Form verzehrten Lachse stammt aus norwegisch­er Aquakultur. Doch im Gegensatz zu den Sünden der Anfänge befinden sich die nun großräumig­en Gehege weit draußen im Meer. Im kalten sauberen Wasser, der starken Strömung, die dafür sorgt, dass sich die Lachse viel bewegen, reifen Fische heran, die besonders muskulös sind und sich durch eine feste Fleischkon­sistenz auszeichne­n. Lachsfilet­s norwegisch­er Herkunft werden auf Schadstoff­belastung sowie Rückstände und auch auf mikrobiolo­gische Qualität, Geruch und Geschmack geprüft.

Pazifische Zuchtlachs­e, wie sie vor Chile gezüchtet werden, zweitgrößt­er Produzent nach Norwegen, sind dagegen ins nicht sehr appetliche Gerede gekommen, hatten sie doch in den vergangene­n zwei Jahren mit einer Viruskrank­heit zu kämpfen, die viele Lachsfarme­n zum Aufgeben gezwungen hatte.

Beim Einkauf von Lachs ist auf frischen, nach Meer duftenden Ge- ruch zu achten. Außerdem weist guter Lachs schmale helle Fettbänder in der Fleischstr­uktur auf. An der Farbe ist heute die Qualität eines Lachses nicht mehr zu erkennen, dies kann durch Farbstoffe im Futter gesteuert werden. Echter Wildlachs jedoch ist extra als solcher gekennzeic­hnet.

Wie man Fisch richtig grillt

Fisch ist für die meisten eine große Herausford­erung, bleibt er doch zu oft am Rost kleben. Abhilfe in allen Fragen des Grillens bietet „Webers Grill Bibel“von Jamie Purviance, dem erfolgreic­hsten Grillexper­ten der USA. 160 brandneue Rezepte zum perfekten Grillen mit Holzkohle-, Gas- und Elektrogri­ll, Step-byStep-Anleitunge­n und jede Menge Tipps aus der Grillpraxi­s bietet das von Gräfe & Unzer herausgege­bene tolle Grill-Buch – da kann selbst für Anfänger nicht mehr viel schiefgehe­n.

Fisch und Meeresfrüc­hte haben nicht die gleiche Struktur und Festigkeit wie Fleisch oder Geflügel. Marinaden wirken viel schneller, weshalb man sich auf eine kürzere Marinierze­it von wenigen Stunden beschränkt. Außerdem darf Fisch nicht zu lange garen.

Keine Angst vor großer Hitze. Sie erzeugt auf der Oberfläche des Fischs eine dünne Kruste, was das Ablösen vom Rost erleichter­t. Je dünner die Filets oder Steaks, desto größer sollte die Hitze sein. Jedes Mal wenn man den Fisch auf dem Grill wendet, läuft man Gefahr, dass er am Rost hängenblei­bt. Deshalb während der Grillzeit nur einmal wenden.

Der Fisch sollte auf der ersten Seite länger grillen als auf der zweiten. Dadurch entsteht auf der ersten Seite eine schöne Kruste. Grillt man mit geschlosse­nem Deckel – und das sollte man –, beginnt zudem die Oberseite schon zu garen, während die Unterseite noch gegrillt wird. Die zweite Seite braucht deshalb weniger lang.

Für die Zubereitun­g von Lachs auf dem Grill empfiehlt Purviance Folgendes: Großzügig eingeölte Lachsfilet­s, Fleischsei­te nach unten, auf den sauberen heißen Grillrost legen. Über starker Hitze grillen und erst dann wenden, wenn sich das Lachsfilet leicht anheben lässt. Wenn der Lachs gar ist, mit

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