Menschenschlepper im Netz
5.000 Euro verlangten die Menschenschmuggler für die Überfahrt
Cadiz – lk. Schnell, sicher und weniger lebensgefährlich als die Spielzeugschlauchboote – so dürften die Menschenschlepper, die bislang Immigranten mit Jetskis über die Meerenge schleusten, die Überfahrt verkauft haben.
Für die 14,4 Kilometer lange und etwa zehn Minuten dauernde Fahrt haben sie den Immigranten bis zu 5.000 Euro abgeknöpft. Nun sind der Guardia Civil fünf Mitglieder dieser Schlepperbande, die in Ceuta und Algeciras operierte, ins Netz gegangen. Drei Personen wurden in Cádiz und weitere zwei in Ceuta verhaftet. Ihnen wird vorgeworfen, Mitglieder einer kriminellen Bande zu sein und illegal Menschen geschmuggelt zu haben. In erster Linie transportierten sie die Immigranten von Nordmarokko oder Ceuta an die Küsten von Cádiz und Malaga, und das fast täglich. Die Ermittlungen waren in Ceuta aufgenommen worden, als die Guardia Civil herausfand, dass es dort eine Schlepperbande gibt, die Immigranten durch die Meerenge bringt.
Vom Land nicht erreichbar
Nach Angaben der spanischen Tageszeitung El Faro de Ceuta hatte einer der Menschenschlepper zugegeben, dieser Mafia anzugehören. Daraufhin konnten die Ermittler die Vorgehensweise der Mafia rekonstruieren. Bis zu 5.000 Euro (rund 55.602 Dirham ) mussten die Flüchtlinge hinblättern, eine enorme Summe, wenn man bedenkt, dass der marokkanische Mindestlohn bei rund 2.330 Dirham (rund 210 Euro) liegt. In dem Preis war die Überfahrt nach Cádiz oder Málaga enthalten. Diese Jetskifahrt wurde als Freizeitaktivität ausgegeben. Dazu nutzten die Menschenschlepper Ankunftspunkte, die vom Land aus schwer zu erreichen waren. Wie die Nichtregierungsorganisation Asociación Pro Derechos Humanos de Andalucia mitteilte, kamen die Jetskis vor allem am Leuchtturm Faro Camarinal in Tarifa an.