Erbfolgekrieg kommt nach Spanien
Am 23. August 1702 begann in Cádiz die erste Schlacht des spanischen Erbfolgekrieges auf spanischem Boden. Der bis 1713 dauernde Krieg um das Erbe des spanischen Königs Carlos II. wurde zwar schon im Juli 1701 vom Zaun gebrochen, die ersten Kampfhandlungen fanden allerdings in Italien statt.
Nach dem kinderlosen Tod des genetisch degenerierten und daher sterilen Carlos II. im November 1700 meldeten ob ihrer familiären Verbindungen zum spanischen Königshaus sowohl der französische Monarch Louis XIV. als auch der österreichisch-habsburgische Kaiser Leopold I. einen Anspruch auf den vakanten Thron an.
Um das Machtgleichgewicht in Europa besorgt, trat der englische König James II. für einen Kompromiss ein, wonach die Habsburger die spanische Krone und die Bourbonen die spanischen Besitztümer im Norden Italiens erhalten sollten. Nach den Siegen der mit Frankreich alliierten Savoyer in Oberitalien, verbündete sich England jedoch im September 1701, ebenso wie die Niederlande, mit dem Heiligen Römischen Reich.
Eine englisch-niederländische Flotte startete in der Folge eine Belagerung von Cádiz, die sich fast einen Monat lang hinziehen sollte. Die Anhänger der Bourbonen aber konnten die Stadt erfolgreich verteidigen, so dass sich die Angreifer am 19. September 1702 wieder zurückziehen mussten. (jan)