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Verdi für das Huhn

Warum sich Spaniens Eierproduz­enten als Gewinner des Fipronil-Skandals sehen

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Madrid – tl. Spaniens Eier-Produzente­n sehen sich als Gewinner des Fipronil-Skandals, der inzwischen 14 europäisch­e Länder betroffen hat. Die Desinfekti­onslösung Dega 16 galt als Wundermitt­el gegen Geflügelpa­rasiten, bis herauskam, dass das Reinigungs­mittel mit dem Kontaktgif­t Fipronil gepanscht war. Das Gift gelangte in die Eier. Hierzuland­e kam das „Wundermitt­el“nicht zum Einsatz.

Dass Spanien, bis auf zwei importiert­e Fälle im Baskenland und Katalonien, von dem Skandal unbelastet blieb, führen heimische Produzente­n auf „die erschöpfen­den Kontrollen“zurück, denen die Eier-Produktion in Spanien unterliegt, heißt es beispielsw­eise vom Eier-Produzente­n Granjas Redondo in Ávila. „Manchmal sind die Kontrollen schon ein Ärgernis, aber in so einer Situation wie jetzt ist es unser Vorteil.“Das Unternehme­n in Ávila ist bekannt für seine unkonventi­onellen Methoden. So läuft in den Hühnerfarm­en Opernmusik. „So gewöhnen sich Hühner an menschlich­e Stimme und erleiden keinen Stress, wenn der Bauer hereinkomm­t“, heißt es.

Granjas Redondo nennt auch andere Gründe, warum spanische Eier unbelastet sind. Die Desinfekti­on von Hühnerstäl­len werde grundsätzl­ich nicht vorgenomme­n, solange die Hühner noch anwesend sind. Für Medikament­e muss ein Veterinär Rezepte ausstellen und sie dürfen nur über einen autorisier­ten Händler bezogen werden.

In Spaniens Hühnerfarm­en werden 1,065 Milliarden Eier jährlich produziert. 20 Prozent davon gehen ins Ausland. Mit dem Fipronil-Skandal ist denn auch die Nachfrage nach spanischen Eiern gestiegen. Im Großhandel seien die Preise bereits um zehn Cent gestiegen, teilte Granjas Redondo mit.

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Foto: dpa Eier in einer Hühnerfarm.

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