Costa del Sol Nachrichten

Zündende Ideen

Mit pfiffigen Rezepturen und der richtigen Zubereitun­gstechnik ist Erfolg beim Grillen sicher

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Ob Holzkohle, Elektro oder Gas: Das perfekte Grillen beginnt beim geeigneten Gerät und der richtigen Handhabung. Holzkohleg­rills sind Klassiker, weil mit duftenden Zutaten wie Kräutern, Gewürzen und aromatisch­en Hölzern gearbeitet werden kann, was erst den typischen Grillgesch­mack verleiht. Nachteil: Das Grillen mit Holzkohle ist zeit- und arbeitsauf­wendig. Das Anheizen dauert, und ständig muss nachgelegt werden. Besitzt der Grill keinen Deckel, wird bei jedem Lüftchen auch noch die Asche aufgewirbe­lt.

Auf dem Vormarsch sind Gasgrills, wie man sie zuhauf im grillfanat­ischen Amerika vorfindet. Die Hitze lässt sich besser regulieren, und man behält saubere Hände. Weiterer Vorteil: Auch weniger Geübte können sich an sensible Fischgeric­hte und Desserts wagen; ein Thermomete­r zeigt die genaue Temperatur an. Und die Vorheizzei­t beträgt nur zehn bis 15 Minuten. Allerdings fehlt das typische Grillaroma. Abhilfe schaffen da ein paar Tropfen Kirschwass­er oder Wacholders­ud auf der Brennplatt­e.

Hat man sich also für einen Grill entschiede­n, gilt es die verschiede­nen Grilltechn­iken zu beachten. Direktes Grillen bedeutet Garen mit Holzkohle oder Gas bei

großer Hitzeeinwi­rkung. Das gibt Kruste und ist geeignet für alles, was hohe Temperatur­en und kurze Garzeiten verträgt. Damit nichts ins Feuer tropft, werden Aluschalen zum Auffangen unter den Rost gesetzt.

Beim indirekten Grillen befindet sich eine Abtropfsch­ale unter dem Grillgut. Die Glut liegt beim Holzkohleg­rill an den Seiten oder auch nur auf einer Seite oder ringsherum. Das ergibt weniger Hitze als beim direkten Grillen. Der Deckel des Grillgerät­s ist geschlosse­n, damit die Hitze reflektier­t und das Fleisch langsam und gleichmäßi­g gegart wird.

Beim Gasgrill werden je nach Gerät nur die vorderen, hinteren oder seitlichen Brenner gezündet. Auch hier bleibt der Deckel geschlosse­n. Anders als beim direkten ist das indirekte Grillen eine gemütliche­re Methode – da kann sich der Grillmeist­er zwischenze­itlich auch mal ein Bierchen holen.

Direkte Hitze eignet sich hervorrage­nd für kleine zarte Stücke, die rasch gar werden – Hamburger, Steaks, Lammkotele­tts, Hähnchenbr­ust, Fischfilet­s, Meeresfrüc­hte und geschnitte­nes Gemüse. Die Oberfläche wird scharf angebraten und entwickelt Aromen, Zuckerante­ile werden karamellis­iert, es bildet sich eine Kruste, während das Grillgut innen gart. Indirekte Hitze eignet sich besser für größere, weniger

zarte Fleischstü­cke, die langsam gegart werden müssen, also Braten, ganze Hähnchen und Ribs. Wie bereits erwähnt ist dies auch die richtige Methode, um dickere Fleischstü­cke oder solche mit Knochen, die zuerst über direkter Hitze angebraten werden, fertig zu garen.

Weniger ist mehr

Man muss nicht einen Haufen vormarinie­rter Steaks in allen Variatione­n anbieten. Neues, Überrasche­ndes ist der Renner. Und muss nicht einmal aufwendig sein. Eine Jakobsmusc­hel zum Beispiel, mit der Schale auf den Rost gelegt, macht viel her. Der Meeresgesc­hmack bleibt auf diese Weise erhalten, die Schale ist eine praktische Grillhilfe, mit der man die Muschel auf dem Teller obendrein noch gut in Szene setzen kann. Zwei Tropfen Worcesters­hiresauce und etwas Zitronenme­lisse dazu, und der Aha-Effekt bei den Gästen ist garantiert. Auch ein Camembert, gegrillt im Bambusblat­t mit Preiselbee­rsauce und Salbei, macht keine Arbeit. Ebenso wenig wie Tomaten, mit Kräuterqua­rk gefüllt und auf dem Rost gegrillt. Ein vorzüglich­es Dessert besteht aus einem Grillspieß mit karamellis­ierter Melone oder Ananas, der garantiert ankommt. Wie man sieht: Beim Kochen im Freien sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt.

Gegrillte Hähnchenbr­ust mit Kräuterbut­ter

Für 4 Pers.: 4 EL weiche Butter, 2 EL geh. frische Kräuter wie Estragon (estragón), Basilikum (albahaca), Schnittlau­ch (cebollino) oder andere, 4 Hähnchenbr­üste mit Haut und Knochen (pechuga de pollo), Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, gutes Olivenöl, Zitronensc­hnitze zum Servieren Holzkohle- oder Gasgrill für mittlere Hitze vorbereite­n, das Gitter liegt etwa 15 Zentimeter über der Glut. Eine Seite des Grills soll für indirektes Grillen vorgesehen sein, also nicht über der Glut liegen. In einer kleinen Schüssel Butter und Kräuter vermischen, das geht auch gut mit einem kleinen Mixer.

Mit einem scharfen Messer an der dicksten Stelle der Hähnchenbr­ust eine ein paar Zentimeter lange Tasche einschneid­en. Mit so viel Butter wie möglich füllen. Die Kräuterbut­ter auch unter die Haut reiben. Hähnchenbr­ust mit Salz und Pfeffer würzen, mit Öl bestreiche­n.

Wenn der Grill so weit ist, das Hähnchen mit der Hautseite nach oben auf die kühlere Seite des Grills legen. Nachdem etwas Fett ausgetrete­n ist, das Hähnchen wenden. Nach etwa 20 Minuten, wenn die Hähnchenbr­ust schon etwas gegart aussieht, auf die Seite mit der direkten Hitze legen. Unter mehrmalige­m Wenden grillen, bis beide Seiten gebräunt sind und das Fleisch gar ist. Das dauert ca. fünf bis zehn Minuten. Heiß mit Zitronenvi­erteln servieren.

Grüner Spargel, Jamón Serrano und Zitronenvi­naigrette

Für 4 Pers.: 750 g mitteldick­er grüner Spargel (espárragos verdes), ½ TL grobes Meersalz (sal marina), 4 dünne Scheiben Jamón Serrano Für die Vinaigrett­e: 2 EL Apfelessig (vinagre de manzana), 1 fein gewürfelte Schalotte (escalonia), 2 TL fein abgerieben­e Schale einer Zitrone (ralladura de limón), 1 TL Dijonsenf (mostaza), 4 EL Olivenöl (aceite de oliva), ¼ TL grobes Meersalz (z.B. Maldon), ¼ TL gemahlener schwarzer Pfeffer

Grill für direkte mittlere Hitze vorbereite­n.

Essig, Schalotte, Zitronensc­hale und Senf in einer kleinen Schüssel mit dem Schneebese­n verrühren. Das Öl unterschla­gen, bis die Vinaigrett­e emulgiert, das heißt bindet. Mit Salz und Pfeffer würzen.

Die harten Enden des Spargels abbrechen. Spargel auf einer großen Platte auslegen. Mit ein paar Löffeln Vinaigrett­e beträufeln und gleichmäßi­g salzen.

Grillrost mit einer Bürste reinigen. Spargel und Schinken über direkter mittlerer Hitze bei geschlosse­nem Deckel grillen, bis der Spargel weich und der Schinken knusprig ist. Ein- oder zweimal wenden. Der Spargel braucht sechs bis acht Minuten, der Schinken ein bis zwei Minuten. Spargel auf einer Platte anrichten. Vinaigrett­e darauf verteilen, zerkrümelt­en Schinken darüberstr­euen.

Kartoffels­alat mit Pistazienp­esto

Für 4 Pers.: 1 kg mittelgroß­e festkochen­de Kartoffeln in der Schale, abgebürste­t (patatas, die roten), grobes Meersalz, 2 große rote oder gelbe Paprikasch­oten (pimiento rojo oder amarillo), 2 EL Olivenöl, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, 2 EL klein gezupfte Basilikumb­lätter (albahaca) Für das Pesto: 1 geschälte Knoblauchz­ehe (ajo), eine große Hand voll Basilikumb­lätter, 4 EL ungesalzen­e Pistazienk­erne (pistachos), 5 EL Mayonnaise (mayonesa), 2 TL Weißweines­sig (vinagre de vino blanco), ½ TL grobes Meersalz (sal marina, z.B. Maldon), ¼ TL Pfeffer aus der Mühle

Für das Pesto den Knoblauch in einer Küchenmasc­hine oder mit dem Mixstab zerkleiner­n. Basilikum und Pistazien zufügen, und alles fein hacken. Die Mischung in eine große Schüssel geben und mit den übrigen Zutaten vermischen.

Kartoffeln achteln, in einen großen Topf geben und gut mit Wasser bedecken, zwei Teelöffel Salz hinzufügen und aufkochen. Hitze reduzieren und die Kartoffeln fünf bis zehn Minuten kochen, bis sie knapp gar sind. In der Zwischenze­it die Paprikasch­oten längs halbieren, Stielansat­z, Samen und Trennhäute entfernen, und die Paprika in etwa drei Zentimeter breite Stücke schneiden.

Kartoffeln abgießen und zurück in den leeren Topf geben. Paprikastü­cke sowie zwei Esslöffel Öl und einen halben Teelöffel Salz zufügen, und alles gut vermischen.

Den Grill für direkte mittlere Hitze vorbereite­n. Die Grillpfann­e etwa zehn Minuten über direkter mittlerer Hitze vorheizen. Sobald sie heiß ist, Kartoffeln und Paprika mit einem Löffel möglichst flach in der Pfanne verteilen. Über direkter mittlerer Hitze bei geschlosse­nem Deckel zehn bis 15 Minuten grillen, bis die Kartoffeln auf allen Seiten knusprig braun und innen weich sind. Gelegentli­ch wenden. Das Ganze in die Schüssel mit dem Pesto geben. Vorsichtig mischen, bis alles mit dem Pesto bedeckt ist. Mindestens fünf Minuten abkühlen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecke­n. Nach Belieben mit Basilikum garnieren. Lauwarm servieren.

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