Passwort für Spanien
Und? Planen Sie nach dem Urlaub den fünften Anlauf endlich Spanisch zu lernen? Vergessen Sie’s. Bringt nichts. Brauchen Sie auch nicht. Um in Spanien über die Runden zu kommen, genügt im Wesentlichen ein Wort. Und etwas Phantasie. Das Zauberoder Passwort: pasar und seine tausendundeine Varianten. Es begegnet uns schon bei der Einreise in Form des Pasaporte (Torpassierer), den man zückt, um mit einem routinierten „¡Pasen, pasen!“von der Polizei durchgewunken zu werden. Sodann als freundlich gefauchtes „¡Pasa!“, wenn sie als Passant (!) den Einheimischen beim Paseo (Spaziergang) oder im Supermarkt im Weg stehen. Sie sollen ¡Pasar hambre! Hunger leiden. „¿Qué te pasa?“– „Was ist los mit Dir?“, wird der besorgte Freund fragen, der unsere teutonisch konzentrierten Gesichtsausdrücke mit schlechter Laune verwechselt. Wenn Sie sagen: „No pasa nada“, ist es sicher als „Ach, nichts weiter...“gemeint, sagt es aber der Klempner Ih- res Vertrauens zum immer noch tropfenden Wasserhahn, sollten Sie „paso a paso“an Evakuierung denken. „No pasa nada“changiert in Spanien als Floskel zwischen schulterzuckender Resignation und dem Umschreiben einer Katastrophe, vor der es kein Entrinnen gibt. Ungefähr wie das „Also junge Frau, billig wird das nicht“, des deutschen Handwerksmeisters. Erinnern Sie sich noch an das „No pasarán“(Sie kommen nicht durch!) der Studentenzeit? Heute wissen wir: Das stimmt nicht. Was aber stimmt: El tiempo pasa, die Zeit vergeht. Daher: ¡Pásalo bien! Mach das Beste draus!