Bergung beginnt
Hochexplosiver Frachter treibt vor Kanaren
Las Palmas – dpa/ck. Ein seit knapp zweieinhalb Wochen mit hochexplosivem Ammoniumnitrat vor den Kanarischen Inseln treibender Frachter brennt nicht mehr. Ein Flugzeug des spanischen Seerettungsdienstes habe festgestellt, dass aus dem britischen Schiff „MV Cheshire“zumindest seit Sonntag kein Rauch mehr aufsteige, berichtete die Nachrichtenagentur Europapress am Montag. Auch sei der Schiffsrumpf abgekühlt. Daher sei eine Bergung eingeleitet worden, hieß es.
Experten des US-Unternehmens Resolve Marine Group sollen das Schiff auf offener See übernehmen. Ein Schlepper soll es dann bis auf zwölf Seemeilen an die Küste der Insel Gran Canaria heranbringen. Dort sollen der See- rettungsdienst und die Küstenwache den Frachter begutachten um festzustellen, ob es ohne Risiken zum Hafen gebracht werden kann.
Schwimmende Zeitbombe
Das Schiff, das dem britischen Familienunternehmen Bibby Line gehört, war am 12. August in Flammen aufgegangen und treibt seitdem südwestlich der Kanaren im Meer. Die 24-köpfige Crew gab den Frachter schon kurz nach Ausbruch des Feuers auf.
Tanausú Alemán von der spanischen Linkspartei Podemos hatte vergangene Woche von „einer gigantischen schwimmenden Zeitbombe“gesprochen. Auch andere Experten hatten vor möglichen großen Umweltschäden vor allem im Fall einer Explosion gewarnt.