Subventionen erwünscht
Land Andalusien will den Tourismus in großen Städten fördern – Stadt Almería will einen Teil vom Förderkuchen abhaben
Eigentlich hat die Stadt Almería nahezu alles, was das Urlauberherz begehren könnte: kilometerlange Strände, historische Baudenkmäler wie die mittelalterliche Burg Alcazaba, ein vielfältiges kulturelles Angebot mit abwechslungsreichen Museen und ein interessantes gastronomisches Angebot mit den kostenlosen Tapas als besonderen Trumpf. Und seit den Mittelmeerspielen im Jahr 2005 verfügt die Stadt auch über ein breites Hotelangebot. Trotz des Potenzials aber befindet sich Almería nach wie vor im Hintertreffen, denn die Urlauberströme konzentrieren sich weiterhin vor allem auf die traditionellen Hochburgen der Provinz, allen voran Roquetas an der West- und Mojácar an der Ostküste. Die andalusische Regierung hat Almería indes ein mögliches Instrument an die Hand geliefert, um diesen Rückstand etwas aufzuholen und zwar in Form des im September letzten Jahres als Gesetzes- dekret beschlossenen „Plan Túristico de Grandes Ciudades“(dt.: Tourismus-Plan für große Städte). An dem Förderprogramm können sich jene Städte beteiligen, deren Bevölkerung über 100.000 Einwohner zählt, sprich die acht andalusischen Provinzhauptstädte zuzüglich Algeciras und Jérez de la Frontera aus der Provinz Cádiz sowie Dos Hermanas (Sevilla) und Marbella (Málaga).
Der Tourismus-Plan ist mit 40 Millionen Euro dotiert, von denen das Land zwanzig Millionen aufbringt und die teilnehmenden Städte für die verbleibende Hälfte aufkommen müssen. Mit einer vier- jährigen Laufzeit ausgestattet, zielt der Plan darauf ab, das Angebot zu diversifizieren und die Saisonabhängigkeit zu überwinden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismussektors zu erhöhen.
Gerade die größeren Städte gelten wegen ihres größeren Freizeitangebotes als prädestiniert, um das ganze Jahr über Urlauber anzulocken. Laut Experten sind bereits mehr als ein Fünftel der weltweiten Reisen von der Jahrezeit weniger abhängige Städte-Reisen. Diesen wird zudem ein größeres Wachstum prognostiziert, da die Touristen ihre Ziele zunehmend wegen ihrer Gastronomie, ihrem Nachtleben oder ihren ShoppingMöglichkeiten auswählen.
Für die Teilnahme am Förderprogramm der Landesregierung müssen die Städte ihrerseits einen Plan vorlegen. In diesem ist aufzuführen, mit welchen konkreten Maßnahmen sie ihre touristische Infrastruktur verbessern, die Qualität ihrer kulturellen Ressourcen erhöhen oder gar neue Angebote für Urlauber schaffen wollen. Zudem müssen sie die jeweiligen Kosten der einzelnen Initiativen detaillieren und wann sie diese im Zeitraum der Jahre 2017 bis 2020 konkret umzusetzen gedenken.
Antragsteller muss Maßnahmen und deren Kosten konkretisieren