Costa del Sol Nachrichten

Handlanger der Mafia

Strafgeric­ht leitet Geldwäsche-Verfahren gegen chinesisch­e Großbank ICBC

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Madrid – dpa/tl. Vertreter der chinesisch­en Großbank ICBC sind in Spanien wegen „kontinuier­licher Geldwäsche“angeklagt worden. Neben den sieben ICBC-Topbankern, gegen die in Madrid bereits seit 2016 in der Sache ermittelt werde, kämen nun auch Mitarbeite­r der europäisch­en Tochter des Geldhauses mit Sitz in Luxemburg vor Gericht, teilte das Nationale Staatsgeri­cht am Montag in der Hauptstadt mit. ICBC ist eine der größten Banken der Welt.

Auf Anweisung des ICBCVorsta­ndes in Luxemburg sei Ende 2010 in Madrid eine Filiale der Bank gegründet worden, um von kriminelle­n Organisati­onen wie „Emperador“(Kaiser) oder „Snake“(Schlange) illegal erzielte Gewinne „bewusst“der Geldwäsche zu unterziehe­n, hieß es. Dabei habe die Bank weder die Herkunft der Gelder überprüft noch Maßnahmen zur Verhinderu­ng von Geldwäsche oder Finanzieru­ng von Terrorismu­s getroffen. Die Kunden seien mehrheitli­ch mutmaßlich­e chinesisch­e Bandenmitg­lieder gewesen.

Gelder der chinesisch­en Mafia sollen jahrelang illegal außer Landes geschafft worden sein. Es ist laut Medienberi­chten von „mindestens 40 Millionen Euro“die Rede. Die Justiz ist den mutmaßlich illegalen Geschäften der Bank in Spanien seit Mitte 2015 auf der Spur. Die Ermittler waren damals bei der Zerschlagu­ng eines chinesisch­en Geldwäsche­rrings auf ICBC aufmerksam geworden.

Anfang 2016 wurden in Madrid dann mehrere Topbanker – darunter der Direktor der Madrider Niederlass­ung sowie die Nummer zwei der Bank in Europa – festgenomm­en. ICBC teilte im vergangene­n Jahr mit, die Gesetze gegen Geldwäsche würden „strikt befolgt“.

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