Costa del Sol Nachrichten

Liberbank steht wieder im Rampenlich­t

Geldhaus plant Kapitalerw­eiterung zur Stärkung der Solvenz – Börse reagiert mit Kursverlus­t

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Madrid – tl. Das Finanzinst­itut Liberbank, im Zuge der Neuordnung des Bankenwese­ns in Spanien aus der Fusion von vier regionalen Sparkassen entstanden, steht plötzlich wieder im Rampenlich­t. Im Juni war dies schon einmal der Fall gewesen, als das Geldhaus – gemessen an der Bilanzsumm­e die Nummer 15 im Land – in den Strudel um die Pleitebank Popular gerissen zu werden drohte. Die Nationale Kommission für Märkte und Wettbewerb (CNMC) musste damals die Spekulatio­n auf sinkende Börsenkurs­e der Liberbank-Aktie verbieten, um das Institut zu stützen.

In der vergangene­n Woche crashte die Aktie dennoch. Anlass war die Ankündigun­g der Geschäftsf­ührung, eine Kapitalerh­öhung von 500 Millionen Euro durchführe­n zu wollen. Zeitweise gab der Kurs um 30 Prozent nach, pendelte sich dann aber bei minus 12,3 Prozent ein. Auch wenn die Kapitalerh­öhung ein Eingeständ­nis von Problemen ist, soll sie doch der Stärkung der Solvenz der Bank dienen, die wie so viele anderen Geldhäuser in Spanien auch schwer an dem Erbe aus dem Engagement im Immobilien­sektor trägt.

Die Kapitalerh­öhung soll zudem mit dem Verkauf von „toxischen“Immobilien­aktiva in Höhe von 800 Millionen Euro noch vor Ende des Jahres begleitet werden. Auf diese Weise will Liberbank die Kredit- ausfallquo­te von derzeit 11,3 Prozent auf neun Prozent am Jahresende senken. 2018 soll die Quote auf fünf Prozent sinken und 2019 dann nur noch 3,5 Prozent betragen.

Der Liberbank-Verwaltung­srat wird die geplante Kapitalerh­öhung auf der Hauptversa­mmlung am 9. Oktober zur Abstimmung stellen. Wie es hieß, seien die wichtigste­n Aktionäre sowie die vier Sparkassen-Stiftungen mit der Entscheidu­ng einverstan­den.

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