Aus Elche geformt
Stadt ohne iberische Dame zum 120. Fundjubiläum, 2018 soll sie aber kommen – Neue Erkenntnisse zu Material
Denen, die von der Costa Blanca heimfliegen, teilt eine Einheimische mit, wo sie zuletzt den Boden berühren: in Elche. Denn die Frau, die an der Einfahrt zum Flughafen Alicante etwas Science-Fictionmäßig daherkommt, markiert das Terrain ihrer Stadt. In jedem Vorort findet sich eine Ausgabe der Figur, die man vor 120 Jahren fand, die „Dama de Elche“. Nur das Original, das findet man hier nicht. Auch zum Fundjubiläum am 4. August schaffte es die echte Dame nicht von Madrid nach Elche.
Deshalb fiel die Feier still aus. Stadtvertreter und Kulturverein „Real Orden de la Dama de Elche“würdigten die Büste am Fundort, dem Archäologiepark La Alcudia. Die iberische Dame hingegen beging den Tag mit Hauptstadt-Publikum an ihrem edlen Platz im Museo Arqueológico Nacional.
Nicht, weil sie dort lieber wäre. Überhaupt ist nicht verbürgt, ob sie, wie die meisten Elcher – egal welcher Partei – die Palmenstadt für ihren rechtmäßigen Platz hält. Ihr Blick, zwischen melancholisch und herrschaftlich verortet, lässt sich vielfältig deuten.
In dieses Gesicht sah am 4. August 1897 nach Ewigkeiten wieder ein Augenpaar. Es waren die leuchtenden Augen eines 14-Jähri- gen, Manuel Campello, den die Ilicitanos Manolico nennen. Den Traum aller Kinder, einen Schatz zu finden, erfüllte er sich, wohl ohne darauf aus zu sein. Der Bauernjunge half auf dem Acker, spielte offenbar gerade einfach mit Erde.
Vielleicht ahnte er aber schon, dass diese etwas Besonderes barg.
Seit 1897 kehrte die Dame nur zweimal nach Elche zurück