Provinz Málaga im Aufschwung
Nach einem Jahrzehnt in der Krise deuten viele Faktoren darauf hin, dass es aufwärts geht
Nach einem Jahrzehnt in der Krise deuten in der Provinz Málaga diverse Faktoren darauf hin, dass die schlechten Zeiten bald vorüber sind. So erwarten Experten in diesem Jahr ein Wachstum des Bruttosozialprodukts von 3,1 Prozent, auch die Arbeitslosenquote könnte unter 20 Prozent sinken. Zudem zieht der Immobilienmarkt an.
Málaga – ws. Ende 2007 nahm die internationale Finanzkrise ihren Lauf und schon 2008 stürzte auch die Provinz Málaga, die in hohem Maß vom Bauwesen und der Immobilienbranche abhängig war, in ein tiefes Loch. Damals machte das Bauwesen 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus, heute sind es um die fünf. Die Immobilienblase platzte, die Bauträ- ger, die für ihre Projekte millionenschwere Kredite aufgenommen hatten, blieben auf ihren Wohnungen sitzen. Promotoren, Banken und auch Privatpersonen, die sich dank großzügig erteilter Hypotheken den Traum vom Eigenheim hatten erfüllen wollen, konnten ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.
Auf dem Weg aus der Krise
Die Immobilienpreise sanken ins Bodenlose. Viele Firmen gingen pleite, Menschen verloren ihren Job, die Arbeitslosenquote stieg auf über 36 Prozent an. Damals war die Krise in aller Munde, doch noch ahnte niemand, dass sie solange andauern würde. Die gute Nachricht: Die gesamtwirtschaftli- che Situation in der Provinz Málaga hat sich verbessert. Wie die Tageszeitung Málaga Hoy informierte, wird erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,1 Prozent wachsen und die Arbeitslosenquote unter 20 sinken wird. Vor allem der Tourismus, Technologieunternehmen und die Agrarindustrie waren in den schlechten Jahren die Zugpferde. Aber auch das öffentliche Bauwesen zieht wieder an: Zwischen Januar und Juni wurden Aufträge im Wert von 149 Millionen Euro vergeben, bis zum Ende des Jahres wird mit Investitionen von 300 Millionen gerechnet. Private Bauprojekte und der Verkauf von Immobilien, vor allem Bestandsobjekte, sind ebenfalls im Aufwind: In den ersten sechs Monaten des Jahres wurde der Bau von 2.442 Privathäusern genehmigt, doppelt so viele wie im Vorjahresvergleich. Und rund 25.000 Immobilien werden dieses Jahr den Besitzer wechseln.
Wirtschaftlicher Aufschwung
Die Provinz befinde sich in den letzten Zügen der Krise, doch dies habe sich noch nicht ausreichend auf die öffentlichen Investitionen ausgewirkt, das drücke die Preise und sorge dafür, dass sich der Aufschwung noch nicht so positiv auf die Beschäftigungszahlen ausgewirkt habe, wie es zu erhoffen wäre, sagte Emilio López, Präsident der Bauträgerorganisation von Málaga gegenüber der Tagespresse.