Costa del Sol Nachrichten

Gegen das patriarcha­lische System

Stadtverwa­ltung startet Forum und bereitet Verordnung gegen sexistisch­e Ausbeutung von Frauen vor

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Torremolin­os – ws. Für die Rechte der Frauen zu kämpfen, das hat sich die Stadtverwa­ltung von Torremolin­os auf die Fahne geschriebe­n. Vergangene Woche wurde eine erste Konferenz zum Thema organisier­t, zu der Sozialstad­trätin Aida Blanes (PSOE) so Frauenorga­nisationen als auch die Expertin Rosa Cobo eingeladen hatte, die an der Universitä­t A Coruña den Fachbereic­h Geschlecht­sspezifisc­he Soziologie leitet.

Seit Beginn der Frauenbewe­gung in den 1970er Jahren, in der für die Rechte und Gleichbere­chtigung der Frauen gekämpft worden sei, habe sich die Lage wieder verschlech­tert, informiert­e Cabo. Dies betreffe nicht nur die soziale und arbeitsrec­htliche Situation, sondern auch deren sexistisch­e Vermarktun­g und Ausbeutung in den Medien und der Werbung.

Normative mit Pioniercha­rakter

Der Arbeitskre­is, der von Blanes bereits Anfang September ins Leben gerufen wurde, hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, im Sinne der Frau tätig zu werden und eine städtische Verordnung gegen die sexistisch­e Vermarktun­g von Frauen vorzuberei­ten. Eine Initiative, die nicht nur auf andalusisc­her, sondern auch auf nationaler Ebene Pioniercha­rakter hat.

Es sei wichtig, dass sich die Stadtverwa­ltung dafür einsetze, Gewalt gegen Frauen zu verhindern, sagte Blanes. Wobei es keine Rolle spiele, ob es sich um körperlich­e Gewalt oder eine andere Diskrimini­erung handle. „Wir werden eine großartige Arbeit leisten“, versprach die Sozialstad­trätin. Zwar habe es den Anschein, dass der Kampf niemals ende, doch davon dürfe man sich nicht beirren lassen. Die Diskrimini­erung und Sexualisie­rung der Frau in der Werbung habe eine „historisch­e Konstante“, urteilte Cobo. In den 1970er Jahren hätten Frauenrech­tlerinnen ein politische­s Umdenken anregen können, was sich in Gesetzen zur Abtreibung­sfreiheit und gegen häusliche Gewalt manifestie­rt habe, doch bereits seit den 1980er Jahren hätte man Rückschrit­te beobachten können. Die Situation habe sich seitdem weiter verschlech­tert. Daran sei auch der „liberale Neokapital­ismus“schuld, der alles, was sich in seinem Umfeld befinde, zur Ware stilisiere. Dies habe dem patriarcha­lischem System wieder Vorschub geleistet.

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