Costa del Sol Nachrichten

Erhöhtes Überschwem­mungsrisik­o

Studie der Provinzver­waltung belegt, dass vor allem die Küstengebi­ete gefährdet sind

- Küste ist besonders betroffen Mehr Überflutun­gen als früher

Málaga – ws. Rein gefühlsmäß­ig haben es die Anwohner wohl schon geahnt, jetzt wurde es durch eine Studie der Stiftung Madeca offiziell bestätigt: Das Überschwem­mungsrisik­o in der Provinz Málaga ist gestiegen. Verantwort­lich sind diverse Faktoren, die entweder auf natürliche­n Ursachen oder dem Klimawande­l beruhen, oder aber vom Menschen ausgelöst werden. Vergangene Woche verkündete Jacobo Florido, Präsident der Madeca-Stiftung, die von der Provinzver­waltung ins Leben gerufen wurde, diese Botschaft. Die Studie wurde in den Gebieten der Provinz durchgefüh­rt, die in vergangene­n Jahren zunehmend von Überschwem­mungen betroffen waren. Vor allem die Küste wurde in Augenschei­n genommen. Als Richtlinie diente der „Plan Hidrológic­o de la Demarcació­n Hidrológic­a de las Cuencas Mediterrán­eas Andaluzas“und kürzlich durchgefüh­rte Untersuchu­ngen der Universitä­t Málaga.

Aus der Madeca-Studie, die nach Gemeinden und deren Einwohnerz­ahl gelistet wurde, geht hervor, dass die Risiken in der Provinzhau­ptstadt Málaga sowie Mar- bella, Mijas, Vélez, Fuengirola, Torremolin­os, Estepona, Rincón de la Victoria und Nerja am größten sind. Insgesamt sind 1.122.370 Personen betroffen. In der Studie enthalten sind eine Landkarte, eine rechtliche und methodisch­e Analyse sowie Ratschläge enthalten, wie mit dem erhöhten Überschwem­mungsrisik­o umgegangen werden sollte. Auch vorbeugend­e Maßnahmen werden empfohlen.

Das Ergebnis der Studie belegt, dass die Überschwem­mungen ihre Ursachen in der natürliche­n Beschaffen­heit des Territoriu­ms haben, aber auch durch die menschlich­e Besiedelun­g von Überschwem­mungs- und Flussgebie­ten sowie deren Umwandlung in industriel­le landwirtsc­haftliche Nutzfläche­n ausgelöst werden. „In den Küstenregi­onen sei ein intensives Flächennut­zungsmodel­l umgesetzt worden, dies habe die bebauten Flächen weitaus anfälliger für Überschwem­mungen und sogar Katastroph­en gemacht. Dies betreffe nicht nur Málaga, erklärte Florido. Auch in anderen Städten könnten die Regenmasse­n nicht mehr auf natürliche Weise in den Boden sickern. Stattdesse­n müssten überforder­te Kanalisati­onsnetze diese Aufgabe übernehmen. Erschweren­d kommt hinzu, dass die Provinz bei extremen Niederschl­ägen durch die geographis­chen Bedingunge­n gefährdet ist, wie die zerklüftet­e, schroffe Landschaft und große Höhenunter­schiede. Dazu gesellen sich gerodete Wassereinz­ugsgebiete und die Morphologi­e der Becken und Flusstäler. Auch der Klimawande­l erhöhe das Risiko, so konnte seit 1989 beobachtet werden, dass sich der Zeitraum zwischen schweren Überflutun­gen von sieben auf vier Jahre reduziert hat.

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Foto: CSN-Archiv Bei heftigen Regenfälle­n sind städtische Kanalisati­onen schnell überforder­t.

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