Dreifachmord in Dos Hermanas
Polizei findet Leichen dreier Vermisster im Innenhof eines Hauses – Verhafteter gesteht die Tat
Sevilla – lk. Vor etwas über zwei Wochen, am 16. September, waren Sandra Capitán, ihr Freund und ihre sechsjährige Tochter Lucía spurlos verschwunden.
Unter einem Zementhaufen im Innenhof eines Hauses in Dos Hermanas (Sevilla) sind am vergangenen Sonntag und frühen Montagvormittag drei Leichen gefunden worden. Ricardo „El Pollino“hat den Dreifachmord am vergangenen Dienstag gestanden. Als Motiv hatte er angegeben, dass er mit dem Lebenspartner von Capitán, einem 55-jährigen Türken, abrechnen wollte. Letzterer hatte Verbin- dungen zu einer gefährlichen Organisation, die auf den Drogenhandel spezialisiert war. Capitán (26) war im dritten Monat schwanger, ihr Lebenspartner hat polizeiliche Vorstrafen wegen Drogenhandels.
Drei Personen verhaftet
Ermittlerkreise hatten von Anfang an vermutet, dass der Mord in Zusammenhang mit dem Drogenhandel gebracht werden könnte. Der Chef der Nationalpolizei Westandalusiens, José Antonio de la Rosa, hatte am Montag gegenüber der spanischen Tageszeitung Málaga Hoy bestätigt, dass die Polizei drei Spanier festgenommen hat. Seit Samstag hatte die Polizei nach den dreien gefahndet. Dabei handelte es sich um Ricardo „El Pollino“, dessen Vater sowie die Ehefrau von „El Pollino“.
Der Regierungsabgeordnete in Andalusien, Antonio Sanz (PP), bezeichnete die Tat als „grausig“. Capitáns Mutter Josefa teilte der Nachrichtenagentur EFE mit, dass sie bis zum Fund der drei Leichen gar nicht im Bilde darüber gewesen sei, dass ihre Tochter gesucht wird. Ricardo „El Pollino“schilderte der Polizei den Tathergang und teilte ihr mit, wo die Leichen zu finden sind.
Die Polizeibeamten fanden im Innenhof des Hauses in der Calle Cerro Blanco, Nr. 168, einem konfliktiven Stadtteil von Dos Hermanas, einen Zementhaufen. Mit der Hilfe von Beamten der Sondereinheit „Unidad Militar de Emergencias“(UME) gelang es ihnen, den Zement zu entfernen. Dabei stießen sie auf die drei Leichen.
Antonio Sanz: „Es handelt sich um eine äußerst grausige Tat“