Gründung des Opus Dei
Am 2. Oktober 1928 begründete der spanische Priester José María Escrivá de Balaguer (1902-1975) den Opus Dei (Werk Gottes), eine Laienbruderschaft der katholischen Kirche. Die Organisation, die ihren Sitz mittlerweile in Rom hat, ist vor allem im Bereich der Seelsorge und Bildung tätig.
Der insbesondere in Spanien und Lateinamerika präsente Opus Dei wurde 1941 zunächst vom Bistum Madrid und neun Jahre später dann auch vom Vatikan als Sakulärinstitut anerkannt. In Spanien übernahm die Organisation ab den 1950er Jahren zunehmend eine staatstragende Rolle in der Diktatur Francos. In dessen letzten Kabinett waren zehn der 19 Minister Mitglieder des Opus Dei
Aber auch im demokratischen Regime gehörten vor allem den Regierungen der PP wiederholt Mitglieder der Bruderschaft an. Der religiösen Organisation wird daher ihre politische, rechtsgerichtete Ausrichtung und ein Machtstreben vorgeworfen. Angeprangert wird außerdem eine sektenähnliche Geheimniskrämerei.
In konservativen Kreisen des Vatikans genießt die Organisation indes eine hohe Wertschätzung. Der Gründer des Opus Dei, der die Bruderschaft bis zu seinem Tod im Jahr 1975 leitete, wurde 1992 von Papst Johannes Paul II. selig gesprochen. Zehn Jahre später wurde Escrivá de Balaguer vom Oberhaupt der katholischen Kirche sogar heilig gesprochen. (jan)