Ehen in Krisenzeiten
Scheidungen nehmen bei Älteren wieder zu
Madrid – ck. Die Zahl der Scheidungen und Trennungen sind in den vergangenen zehn Jahren um über 30 Prozent zurückgegangen. Das belegen die Erhebungen des Nationalen Statistikinstituts (INE) für die Jahre 2006 bis 2016. Beendeten 2006 noch 145.919 Paare ihre Ehe, waren es 2016 nur 101.294. Kirchliche Ehenichtigkeitserklärungen sind um 33 Prozent zurückgegangen. Die Wirtschaftskrise hat es vielen Eheleuten unmöglich gemacht, sich zu trennen.
Seit 2013 nimmt allerdings die Scheidungsrate vor allem bei älteren Menschen zu. 30 Prozent mehr Paare über 50-Jähriger gingen 2016 als 2013 auseinander. Bei 70-Jährigen waren es sogar 36 Prozent mehr. Die durchschnittliche Dauer von Ehen vor der Scheidung lag bei 16 Jahren, bei Trennungen waren es 21,6 Jahre. Beiderseitiges Einverständnis lag in mehr als 76 Prozent der Scheidungen und 85 Prozent der Trennungen vor.
In sechs Monaten frei
Die durchschnittliche Dauer der Scheidungs- oder Trennungsprozesse lag in den meisten Fällen unter sechs Monaten. 43 Prozent der Paare unterschiedlichen Geschlechts, die sich 2016 trennten, hatten keine Kinder. 47 Prozent hatten minderjährige Zöglinge. Der Großteil der Alimentezahlungen fiel auf die Männer. In 22 Prozent der Fälle kamen Mütter wie Väter dafür auf. Und in 90 Prozent der Fälle lösten spanische Paare die Ehe auf. Nur in knapp sechs Prozent stammten beide Partner aus dem Ausland.