Frei unter Auflagen
Noch in Spanien: Hamza Yalçin und Dogan Akhanli
Madrid – dpa/ck. Die spanische Regierung wird den schwedisch-türkischen Schriftsteller und Journalisten Hamza Yalçin nicht an Ankara ausliefern. Dies hat sie vergangenen Freitag entschieden, erklärte Regierungssprecher Íñigo Méndez de Vigo. Yalçin habe in Schweden Flüchtlingsstatus. „Die Regierung hat beschlossen, den gerichtlichen Auslieferungsprozess, wie er von der türkischen Regierung verlangt wird, nicht fortzusetzen“, so Méndez de Vigo.
Der 59-jährige Yalçin war am 3. August auf dem Flughafen Barcelona auf Betreiben der Türkei festgenommen worden, weil eine sogenannte „Red Notice“, ein Dringlichkeitsvermerk von Interpol, gegen ihn vorlag. Erst am 28. September war er nach fast zweimonatiger Haft auf freien Fuß ge- kommen, jedoch noch unter Auflagen. Die türkische Regierung wirft ihm unter anderem Beleidigung des Präsidenten Recep Tayyip Erdogan sowie Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vor. Ob und wann Yalçin aus Spanien ausreisen darf, wurde zunächst nicht bekannt.
Anwalt ist Garzón
Wenige Wochen nach Yalçin war am 19. August auch der Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli auf der Grundlage einer „Red Notice“in Madrid festgenommen worden. Die Türkei fordert auch seine Auslieferung. Akhanli kam zwar am 20. August wieder auf freien Fuß, muss sich aber weiter in Spanien aufhalten. Anwalt Yalçins ist der angesehene ehemalige Richter Baltasar Garzón.