Kinder missbraucht
22-jähriger Helfer vergeht sich an mindestens vier Kindern und wird von der Nationalpolizei verhaftet
Die Nationalpolizei verhaftet einen mutmaßlichen Pädophilen, der im Drogenhilfsverein arbeitete
Marbella – df. Die Verhaftung eines 22 Jahre alten freiwilligen Helfers wegen sexuellen Missbrauchs von vier Kindern hat für Erschütterung und Entsetzen beim Drogenhilfsverein Horizonte Proyecto Hombre Marbella gesorgt. Die Mutter eines Jungen hatte am Dienstag vergangener Woche Anzeige bei der Nationalpolizei erstattet und ausgesagt, dass ihr sieben Jahre alter Sohn von einem der Mitarbeiter der Hausaufgabenbetreuung, die in Räumlichkeiten der Vereinigung im Stadtviertel La Patera organisiert wird, unsittlich berührt worden sein soll. Noch während der Festnahme des Mannes, der sich der Vereinigung am 14. Oktober 2013 angeschlossen hatte, waren drei weitere Anzeigen im Kommissariat eingegangen.
Laut Ermittlungen lockte der Täter die Jungen einzeln aus dem Unterrichtsraum in ein Zimmer, das als Abstellraum genutzt wird. Hinter verschlossener Tür zwang er die Schutzbefohlenen, sich auszuziehen und verging sich an ihnen, ohne dass andere Mitarbeiter dies bemerkten.
Bei einer Razzia im Haus seiner Großeltern, bei denen der 22-Jährige lebt, wurden ein Handy und ein Computer sichergestellt. Bei der Polizei ist der Mann kein Unbekannter: Ein Gericht in Marbella ermittelt gegen ihn wegen Besitzes von Kinderpornografie und wegen Missbrauchs von Kindern im Juli 2014.
„Wir sind traurig und tief besorgt, dass so etwas bei uns passiert ist“, sagte der Direktor von Horizonte Proyecto Hombre Marbella, Jaime Álvarez, auf telefonische Nachfrage der CSN. „Uns gibt es seit 34 Jahren und wir sind dazu da, um anderen Menschen zu helfen.“Der freiwillige Helfer sei ein „ganz normaler Kerl“gewesen, der nicht auffällig gewesen sei, fügte Álvarez hinzu und betonte, dass sowohl das vorgelegte Führungszeugnis als auch ein Zertifikat über eventuelle Vorstrafen wegen sexueller Delikte, das seit 1. März 2016 für die Arbeit mit Minderjährigen vorgeschrieben ist, makellos gewesen seien.
Vom Untersuchungsrichter wurde der mutmaßliche Päderast auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Haft geschickt. Bis zur vollständigen Klärung des Falls bietet Horizonte-Direktor Álvarez „maximale Zusammenarbeit“mit Polizei und Justiz an.