Nach der Apokalypse
Am Samstag, 23. September, ist die Welt untergegangen. Wie angekündigt, trat das Ende um 13.17 Uhr Ortszeit ein. Überraschend war allein die Art und Weise. Kein Planet X stürzte auf die Erde, wie ein Amerikaner berechnet hatte, sondern es geschah, als wäre nichts geschehen. Spanien verpasste die Apokalypse, da alles auf den 1. Oktober wartete. Die Regierung in Madrid datierte gar das Weltende auf den Tag, und versuchte es gewaltsam zu verhindern. Ein katalanischer Erlöser mobilisierte indes die Mengen, um ein neues, sorgenfreies Land einzunehmen, in dem Milch und Cava fließen. In Deutschland verwechselte man das Weltende mit der Bundestagswahl. So konzentrierte man die Panik, statt auf den 23. September, auf den Tag darauf. Was da alles enden würde! Für die einen: das westliche Abendland. Für die anderen: Demokratie und Toleranz. In den USA ließ man sich von „Weltun- tergangsleugnern“überzeugen und tat sich lieber mit Nordkorea zusammen, um aus eigener Kraft das Armageddon einzuleiten. Doch Experten warnen: Zwar habe die Welt schon mehrere unerfüllte Untergänge erlebt. Doch zwei tatsächliche Enden hintereinander könnten tragische Folgen für unseren Planeten haben. Dabei ist der Weltuntergang Fakt. In Mexiko kann man von ihm ein Klagelied singen. Doch weltweit, auch in Europa, fand man Augenzeugen dafür, An der Costa Blanca wurde das Ende der Welt durch die Natur verdeckt. Denn statt der apokalyptischen Frau mit Sternenkranz über dem Kopf, wie sie die Bibel ankündigt, stand am 23. September – wie immer – die Sonne am Himmel. So erfüllte sich immerhin die Prophetie ihrer Kleidung: „Eine Frau, mit Sonne bekleidet“.