Berüchtigter Kommissar Villarejo hinter Gittern
Kriminelle Organisation auf höchster Ebene soll Guineaner nach Madrid eingeschleust haben
Madrid – ck. Vergangenen Freitag sind der pensionierte Polizeikommissar José Manuel Villarejo und weitere fünf Personen verhaftet worden. Darunter der Hauptkommissar Carlos Salamanca von der Madrider Ausländerpolizei. Villarejo gilt als eine der umstrittensten Figuren der Polizeihierarchie der vergangenen 30 Jahre. Er war in zahlreiche Fälle verstrickt, die nicht zu den Glanzleistungen von Polizei und Verfassungsschutz gehören, etwa die Verleumdungskampagne gegen den ehemaligen Richter des Strafgerichts, Baltasar Garzón, das Netzwerk der chinesische Mafia oder der Fall des kleinen Nicolás, der schwere Sicherheitslücken im Innenministerium offenbarte.
Obwohl Villarejo ob seiner berüchtigten Methoden mehrmals unter Verdacht stand, wurde nie wirklich gegen ihn ermittelt.
Im Rahmen der Operation Tandem wirft die Antikorruptionsstaatsanwaltschaft im Nationalen Strafgericht ihm und Salamanca nun die Leitung einer kriminellen Organisation vor, die Bürger aus Guinea gegen Schmiergeldzahlungen nach Spanien geschleust haben soll, in Zusammenarbeit mit Mitgliedern der Präsidentenfamilie Obiang. Am Sonntag sind Villarejo, Salamanca und der Anwalt und Geschäftspartner Rafael Redondo in das Madrider Gefängnis Estremera eingeliefert worden.