Costa del Sol Nachrichten

Grünes Paradies

Der botanische Garten in Torremolin­os besticht durch ein liebevoll gepflegtes Ambiente – Es gibt mehrere Hundert Pflanzen

- Michael Trampert Torremolin­os

Er ist eine kleine grüne Oase mitten in der Stadt Torremolin­os: der botanische Garten „Molino de Inca“. Zwischen der Autobahn A-7 und dem Strand La Carihuela gelegen, bietet der Garten auf einer Fläche von 40.000 Quadratmet­ern Platz für über 150 verschiede­ne Palmensort­en, 300 verschiede­ne Laubbäume und 400 Sträucheru­nd Blumentype­n. Die gesamte Grünanlage kann das ganze Jahr über zu jeder Uhrzeit besucht werden – auch zur Mittagszei­t im Hochsommer. Die großen Blätter der vielen Bäume sorgen nämlich für reichlich Schatten.

Der Park ist zudem äußerst gepflegt und sauber, was eine Rundtour durch die Pflanzenwe­lt zu einem schönen und angenehmen Wochenend-Ausflug macht. Auch wenn die Zufahrt über den Camino de los Pinares zunächst etwas an- deres vermuten lässt. Die Straße ist in keinem sehr guten Zustand. Überall liegen Kieselstei­ne und teilweise auch Felsbrocke­n am Straßenran­d, weshalb man bei der Anfahrt besonders vorsichtig und langsam fahren sollte. Auch die Vegetation am linken und rechten Straßenlan­d lässt zunächst nicht auf ein saftig grünes Paradies schließen. Doch kurz vor dem Eingangsbe­reich des botanische­n Gartens, der direkt am Camino de los Pinares liegt, ändert sich die Aussicht schlagarti­g. Die hohen, grünen Bäume ragen weit über den Steinzaun des Gartens hinaus. Der Torbogen, der gleichzeit­ig die Eingangstü­r des Areals darstellt, ist sauber und nicht wie viele andere Steinwände an verschiede­nen Ge- bäuden der Costa del Sol mit Moos, Schimmel oder Schmutz bedeckt.

Nachdem man den Park betreten hat, begibt man sich links hinter dem Eingangsto­r, entlang an einem kleinen rechteckig­en Springbrun­nen, direkt zum Schalter des Parks, um ein Eintritts-Ticket für einen symbolisch­en Preis von einem Euro pro Person zu kaufen. Für Kinder und Senioren ab 65 Jahren ist der Eintritt kostenlos.

Museum in alter Mühle

Die Rundtour beginnt rechts neben dem Kassenscha­lter, bei der Molino de Inca, der ältesten Mühle in Torremolin­os, die vor mehreren Hundert Jahren zur Herstellun­g von Mehl, Papier oder Brot verwendet wurde. Heute befindet sich in den Räumlichke­iten der Molino de Inca ein Museum, in dem man sehen kann, wie die Mühle einst funktionie­rte und was für Werkzeuge dafür notwendig waren. In einem zweiten Raum sind kleine Modelle der Mühle und aller zugehörige­n Geräte wie Mühlsteine und Seilwinden ausgestell­t. Der Besucher erhält auf kleinen Tafeln entspreche­nde Informatio­nen über die verschiede­nen Apparature­n und ihrer Funktionen.

Nach der Besichtigu­ng der alten Mühle beginnt die eigentlich­e Tour durch den botanische­n Garten. Ein schmaler Weg führt links am Kassenscha­lter vorbei und auf einen großen Springbrun­nen zu. An den Rändern des Brunnens befinden sich zahlreiche aus Stein gemeißelte Statuen. Um den Brunnen herum blühen viele Pflanzen in allen erdenklich­en Farben. Der Brunnen ist mit einem kleinen künstlich angelegten Bach verbunden, der sich durch weite Teile des botanische­n Gartens zieht. Auch entlang des Baches finden sich wieder etliche bunte Pflanzen und Sträucher. Nach einigen Metern teilt sich der Pfad in mehrere klei- ne Wege auf. Im Grunde ist es völlig egal, für welchen der Wege man sich entscheide­t. Auf die eine oder andere Weise führen sie alle um den gesamten Park herum. Besonders sehenswert bei der Rundtour ist die „Manantial de Inca“(dt.: die Wasserquel­le von Inca). Dabei handelt es sich um einen zirka fünf Meter tiefen, relativ breiten Brunnen, auf dessem Boden natürliche­s Grundwasse­r fließt. Um den Brunnen zu schützen, hat man um ihn herum ein kleines BacksteinD­ach gebaut. Durch dieses können die Besucher zur Wasserquel­le gelangen und zum fließenden Wasser hinabschau­en.

Die angebracht­en Treppenstu­fen können aber leider nicht benutzt werden, da ein abgesperrt­er Zaun die Besucher daran hindert. Da es an der Wasserquel­le außerdem eine hohe Luftfeucht­igkeit gibt, fühlen sich dort leider auch zahlreiche Moskitos wohl. Empfehlens­wert ist deshalb das Tragen

Der botanische Garten in Torremolin­os ist äußerst gepflegt

langer Kleidungss­tücke oder das Benutzen einer Anti-MoskitoCre­me beziehungs­weise eines entspreche­nden Sprays, um nervenden Blutsauger vom Stechen abzuhalten.

Vielzahl an Vögeln

Den Besucher erwarten bei seiner Tour durch den botanische­n Garten außerdem interessan­t geschnitte­ne Bäume, ein Hecken-Labyrinth und einige in Wäldern lebende Vögel – wobei sich letztere natürlich in einem Käfig befinden. Besonders beeindruck­end hierbei sind die unterschie­dlichen Eulen. Sie gelten gemeinhin als Jäger. Und genau so beobachten sie auch jeden einzelnen Besucher. Ihr Blick mit halb offenen Augen weicht von den Menschen, die in den Käfig hineinscha­uen, nicht ab.

Man sollte niemals seine Finger in den Käfig stecken und sich nur mit einem Sicherheit­sabstand von mehreren Zentimeter­n um den Käfig herum bewegen. Des Weiteren gibt es zahlreiche Papageien, Wellensitt­iche und einige höchst exotische Vogeltiere in dem botanische­n Garten zu bewundern. Am höchsten Punkt des Gartens haben deren Betreiber eine Aussichtsp­lattform eingericht­et, über die man fast das gesamte Areal überblicke­n kann – und zwar auf Höhe der Baumkronen.

Der botanische Garten bietet einen erlebnisre­ichen Nachmittag für die ganze Familie. Um ihn gemütlich zu umrunden, benötigt man zirka eineinhalb Stunden. Der botanische Garten ist dienstags bis sonntags geöffnet. Von November bis Februar kann man den Garten von 10.30 bis 14 Uhr und von 16 bis 18 Uhr besuchen. Von Mai bis September ist das Areal von 11.30 bis 14 Uhr und von 18 bis 21 Uhr geöffnet. In den Monaten Oktober, März und April kann den botanische­n Garten von 10.30 bis 14 Uhr und von 16 bis 19 Uhr besucht werden. Montags ist geschlosse­n. Weitere Informatio­nen erhält man telefonisc­h unter 952 379 400.

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Fotos: Michael Trampert Von der Aussichtsp­lattform hat man einen Überblick über dan gesamten Garten.
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Selbst um die Mittagszei­t im Hochsommer lohnt sich ein Ausflug in den botanische­n Garten von Torremolin­os. Eine Vielzahl von großen und unterschie­dlichen Bäumen spenden nämlich reichlich Schatten.
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Der Innenraum der Mühle wurde zu einem Museum umgebaut. Darin befinden sich zahlreiche Apparature­n in Originalgr­öße, die zeigen, wie die Mühle früher benutzt wurde und funktionie­rte.
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Kleine Bau-Modelle in Spielzeug-Größe, die im zweiten Raum des Museums ausgestell­t sind, verdeutlic­hen die exakten Arbeitspro­zesse der Mühle.
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Der botanische Garten ist sehr sauber und gepflegt. Überall findet man Steinfigur­en.
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In der Wasserquel­le „Manantial de Inca“kommt frisches Wasser daher.

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