Costa del Sol Nachrichten

Piraterie auf verlassene­n Internetse­iten

Euipo-Studie: Aufgegeben­e Domains werden oft zu Markenpira­ten-Shops

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Alicante – dpa. Wenn Prominente, bekannte Unternehme­n oder Organisati­onen ihre Webseite aufgeben oder deren Verlängeru­ng vergessen, werden die Domains oft sofort neu registrier­t. Und zwar in aller Regel von Markenpira­ten, die die Popularitä­t der Seiten ausnutzen, um Produktfäl­schungen in neu aufgesetzt­en Online-Shops zu verkaufen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Amtes der Europäisch­en Union für geistiges Eigentum (Euipo) in Alicante für die Länderdoma­ins von Deutschlan­d, Großbritan­nien, Schweden und Spanien. Bei den so vertrieben­en Waren, die mutmaßlich bestehende Markenrech­te verletzten, handele es sich meist um Schuhe und Kleidung. Verbrauche­r müssen al- so aufpassen, dass sie auf diese Masche der Markenpira­ten nicht hereinfall­en.

Unter den 208.939 in der Studie ermittelte­n Online-Shops, die eine .de-Adresse nutzen, wurden 6.066 verdächtig­e Shops (2,9 Prozent) identifizi­ert, die durch die Nutzung der jeweiligen Internetad­resse mutmaßlich Markenrech­te anderer verletzen und zudem mut- maßlich Produktfäl­schungen verkauften. Bei 4.864 dieser Shops (80,2 Prozent) war die Adresse zuvor von jemand anderem registrier­t gewesen. Ein ähnliches Bild ergibt sich in Großbritan­nien, Schweden und Spanien. Insgesamt ermittelte die Studie 27.870 mutmaßlich­e Markenpira­ten-Shops, die wohl nur von wenigen Geschäftsb­etrieben unterhalte­n werden.

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