Mit Hut, Stiel und Lamelle
In Spanien hat die Pilzsaison verspätet begonnen – Ein Überblick über die Speisepilze und deren giftige Kollegen
Sobald sich die Blätter an den Bäumen verfärben und die Temperaturen sinken, beginnen die Pilze aus dem Boden zu sprießen.
Aufgrund der extremen Trockenheit in diesem Sommer hat die Pilzsaison in Spanien dem OnlineWetter-Portal <www.eltiempo.es> zufolge erst Anfang Oktober begonnen, etwa 20 Tage später als gewöhnlich. Aufgrund der warmen Herbsttemperaturen werden Pilzfreunde wahrscheinlich noch bis Dezember in den spanischen Wäldern fündig. Erwartet wird ein Ertrag von rund 60 Kilogramm pro Hektar, im Vergleich dazu wurden im regenreichen Herbst des Jahres 2014 noch 200 Kilogramm pro Hektar gesammelt. Damit die Pilze ordentlich wachsen können, brauchen sie einen sehr feuchten Boden. Dazu muss es zuvor einige Tage in Folge geregnet haben. Danach brauchen sie noch rund 21 Tage, um aus dem Boden zu sprießen. Der Níscalo (Edel-Reizker) allerdings lässt sich Zeit, er zeigt seinen Hut erst nach 40 Tagen.
Wer gehört auf den Teller?
Bei niedrigen Temperaturen ohne starke Schwankungen, ohne Frost, wenig Sonne und Wind gedeihen die Pilze am besten. Speisepilze können gegart oder gekocht eine Delikatesse sein, jedoch gibt es nach wie vor eifrige Pilzesammler, die giftige von ungiftigen Pilzen nicht unterscheiden können. Wer die Sorte nicht eindeutig bestimmen kann, sollte den Pilz auf keinen Fall verzehren. Einer der am häufigsten vorkommenden Giftpilze in Spanien ist der Amanita muscaria (Fliegenpilz). Er hat psychotrope Eigenschaften und sein Verzehr kann zu schweren Vergiftungen führen. Hochgiftig ist auch der Amanita phalloides (Grüner Knollenblätterpilz). In Spanien sind die meisten Pilzvergiftungen auf den Genuss des Grünen Knollenblätterpilzes zurückzuführen. Sein Gift kann in nur wenigen Stunden einen Menschen töten. Auch der Boletus satanás (Satans-Röhrling) ist hochgiftig. Wer ihn isst, bekommt oft Magenschmerzen, Fieber und muss erbrechen. Der Cortinarius (Blaustiel-Schleimfuß) gehört genauso wenig auf den Teller wie seine anderen giftigen Kollegen. Er ist extrem giftig, sodass Vergiftungserscheinungen sogar noch eine Woche nach Verzehr auftreten können.
Als Speisepilze werden Pilze bezeichnet, die für den Menschen genießbar sind. Sie sind kalorienarm, da sie kaum Fett oder Kohlehydrate enthalten. Wegen ihres Eiweiß-, Vitamin- und Mineralstoffgehalts sind sie für die menschliche Ernährung sehr interessant. Im Unterschied zu Pflanzen besteht bei Pilzen das stützende Zellgerüst aus Chitin, weshalb sie teilweise schwer verdaulich sind.
Einige Pilze sind roh giftig
Alle Speisepilze können nach ausreichendem Garen genossen werden. Einige Arten, wie der Amanita pantherina (Pantherpilz), sind roh giftig und wieder andere können in Kombination mit Alkohol