Andalusien
Direktoren der Internierungslager in Algeciras und Tarifa kritisieren die prekären Zustände
Notfallpläne mit Defiziten: Die Internierungslager für Flüchtlinge in Algeciras und Tarifa erfüllen Sicherheitsnormen nicht
Algeciras – lk. Mit Vorhängeschlössern verriegelte Türen, nicht intakte Feuermelder und nie überholte Alarmanlagen – dies sind einige der Mängel, die die Leiter der beiden Internierungslager für Immigranten in Algeciras und Tarifa auf einer langen Liste aufgeführt haben. Auf ihr stehen die Defizite des Notfallplans. Kritisiert wird auch, dass es an Personal mangle, um die beiden Gebäude bei einem Notfall, wie etwa einem Brand, räumen zu lassen. In Algeciras sind lediglich maximal sieben Polizisten für die Immigranten zuständig, in Tarifa sind es gerade mal sechs.
Schließung gefordert
Die Podemos-Senatorin Maribel Mora hatte bereits im September dieses Jahres bei der Zentralregierung angefragt, ob es derartige Notfallpläne für die ImmigrantenAuffanglager, die sogenannten CIE (Centros de Internamiento de Extranjero), gäbe. Mora hat dem Gericht von Algeciras, dem Untersuchungsrichter der Ausländerbehörde in Madrid und dem Delegierten dieser Ausländerbehörde in Cádiz ein Schreiben vorgelegt. Darin fordert Mora die vorübergehen- de Schließung der Internierungslager, bis die Probleme beseitigt sind. Die aktuelle Situation ist Mora zufolge „weit von wünschenswerten Standards entfernt“.
2006 wurden die Notfallpläne für diese beiden Zentren erstellt. Sie legen fest, welche Maßnahmen im Falle einer Notfallsituation wie eines Attentats, einer Überschwemmung oder eines Fluchtversuchs zu ergreifen sind. Die Direktoren der CIE in Algeciras und Tarifa haben ihre Schreiben an das Innenministerium geschickt. Sie weisen darauf hin, dass unter den momentanen Umständen bei einem Notfall keinerlei Sicherheit garantiert werden könne. Spezialisten der Polizei, die sich mit Risi- ken am Arbeitsplatz befassen, hatten festgestellt, dass es Probleme beim Öffnen der Zellen gibt und es in Algeciras Zellen mit Vorhängeschlössern gebe.
In einigen Zellen seien Wasserboiler installiert, von denen wegen der Explosionsgefahr ein hohes Risiko ausgehe. Weder in Algeciras noch in Tarifa funktionieren die Feuermelder. Zudem fehlten die Auszeichnung der Fluchtwege und eine Lautsprecheranlage.
Weder in Algeciras noch in Tarifa funktionieren die Feuermelder