Prozesseröffnung rückt näher
Staatsanwaltschaft gibt im Korruptionsfall „Elsur“ihre Anklage bekannt
El Ejido – jan. In dem vor acht Jahren bereits aufgedeckten Korruptionsfall „Elsur“in El Ejido, der noch immer auf eine Prozesseröffnung wartet, hat die Staatsanwaltschaft zur Antikorruptionsbekämpfung ihre Anklagepunkte bekannt gegeben. Demnach werden bis zu 50 Personen beschuldigt, die insgesamt 362 verschiedene Delikte begangen haben sollen.
Für sie fordert die Staatsanwaltschaft zusammengerechnet 1.545 Jahre Gefängnis sowie ein Entschädigung in Höhe von 100 Millionen Euro. Von diesen würden 71 Millionen Euro dem über Jahre geplünderten Rathaus El Ejidos und 29 Millionen Euro dem um seine Steuern betrogenen Finanzamt zugute kommen.
Die Anklageschrift weicht von jenen der privaten Nebenkläger ab, die das Rathaus und die Partei IU vertreten. Diese beschuldigen zwar mehr Personen der Beteiligung an den korrupten Machenschaften, nämlich 65. Für diese fordern sie jedoch etwas mildere Haftstrafen und zwar die juristische Vertretung des Rathauses 1.102 Jahre und die IU nur 803 Jahre.
Im Mittelpunkt der Korruptionsaffäre steht das gemischte Un- ternehmen „Elsur“, das seinerzeit vom Rathaus mit privater Beteiligung begründet worden war. Das in öffentlich-privater Partnerschaft geführte Unternehmen, in dem die Firma Abengoa maßgeblich mitwirkte, stellte der Stadt systematisch überhöhte Rechnungen aus. Für die Auftragserledigung wurde zudem ein verzweigtes Geflecht von Subunternehmen geschaffen.
Unter den Hauptangeklagten befinden sich unter anderem der frühere Bürgermeister Juan Enciso (erst PP, später PAL) sowie der ehemalige Rechnungsprüfer des Rathauses, José Alemán.