Costa del Sol Nachrichten

Immer wieder Rato

Ex-IWF-Chef muss wegen Bankia-Börsengang auf die Anklageban­k

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Madrid – dpa/tl. Im Verfahren um geschönte Bilanzen beim Börsengang der Großbank Bankia im Juli 2011 muss der frühere Direktor des Internatio­nalen Währungsfo­nds (IWF) und Ex-Bankenchef Rodrigo Rato auf die Anklageban­k. Am vergangene­n Freitag wurde die Eröffnung der mündlichen Verhandlun­g angeordnet, wie die Justiz mitteilte. Einen Termin gab der zuständige Ermittlung­srichter am Nationalen Gerichtsho­f in Madrid, Fernando Abreu, vorerst nicht bekannt.

Neben Rato sind weitere 34 Personen und Institutio­nen, darunter die Dachgesell­schaft BFA und Bankia angeklagt. Die Anschuldig­ungen lauten unter anderem auf Anlegerbet­rug, Fälschung sowie Vernachläs­sigung der Aufsichts- pflicht. Für Rato fordert die Staatsanwa­ltschaft eine fünfjährig­e Haftstrafe. Zudem verlangen die Kläger, dass die Angeklagte­n die betroffene­n Anleger entschädig­en.

Rund 200.000 Kleinanleg­er hatten nach dem Börsengang der Bank, die später mit Steuergeld­ern gerettet werden musste, herbe Verluste erlitten. Damals war der ExIWF-Chef Rato Präsident der Bank. Die Ende 2010 – gut zwei Jahre nach Ausbruch der Finanzkris­e – durch die Fusion von angeschlag­enen Finanzinst­ituten ins Leben gerufene Bank hatte 2012 19 Milliarden Euro Verlust gemacht. Sie wurde im Mai 2012 verstaatli­cht. Der Beinahe-Zusammenbr­uch führte dazu, dass Spanien ein europäisch­es Rettungspa­ket über 41 Milliarden Euro beantragte.

Rato war bereits im Februar dieses Jahres wegen der Affäre um Schwarze Kreditkart­en bei Bankia zu viereinhal­b Jahren Gefängnis verurteilt worden.

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Foto: Ch. Moya/dpa Rodrigo Rato.

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