Betrüger im Visier
Hedwig Herrath-Beckmann will mit ihrem aktuellen Buch auf Missstände hinweisen
Deutsche hat ein Buch über die Branche der Partnervermittlung geschrieben
Entspannt sitzt Hedwig HerrathBeckmann auf ihrer Terrasse in Salobreña. Auf dem Tisch vor ihr dampft der frischgebackene Apfelstrudel, den die 73-Jährige erst vor wenigen Minuten aus dem Ofen geholt hat. Daneben liegt ihr aktuelles Buch „Wo die Liebe zahlt“.
Es ist das zweite Buch, das die Seniorin geschrieben hat. Und wie bei ihrem ersten Werk „Hilifi – Gottes vermaledeite Brut“will sie auch mit diesem Schriftstück auf Missstände hinweisen.
„Bei meinem ersten Buch habe ich mich mit der Kirche angelegt und aus eigener Erfahrung beschrieben, wie Kinder in vielen kirchlichen Einrichtungen missbraucht werden. Das hatte zur Fol- ge, dass zahlreiche Gesetze zum Thema Missbrauch in Deutschland verschärft wurden – besonders im Bereich des Kindesmissbrauchs“, erklärt Hedwig Herrath-Beckmann und fügt hinzu, dass sie gleiches nun mit ihrem aktuellen Werk erreichen wolle. Dieses Mal geht es um die dunklen Machenschaften vieler Heiratsinstitute. Jahrelang hat Hedwig Herrath-Beckmann für dieses Buch recherchiert.
„Bevor ich vor 20 Jahren nach Spanien ausgewandert bin, führte ich selbst 13 Jahre lang ein Heiratsinstitut in Deutschland. In dieser Zeit konnte ich jede Menge Fallbeispiele sammeln, die ich in den Folgejahren ausgewertet habe“, sagt die agile Seniorin. Aus zeitlichen Gründen jedoch musste die Fertigstellung der Lektüre etwas warten. Vor ein paar Wochen veröffentlichte sie dann ihr Werk.
„Ich lege mich diesesmal mit den schwarzen Schafen in der Partnervermittlungs-Branche an“, sagt Hedwig Herrath-Beckmann. „Betrüger, denen das Leid ihrer Kunden völlig egal ist und die nur an das schnelle Geld wollen.“Selbstverständlich gebe es zahlreiche Agenturen, die wirklich gut sind und die ihre Klienten tatsächlich sehr schnell vermittelten und unter die Haube brächten. Aber einige der Kunden hätten oft ernsthafte Probleme wie Schüchternheit, Angst vor Nähe, Gebrechen, Krankheiten oder Zeitmangel gehabt, erklärt sie. „Diese Menschen leiden sehr darunter, keine Partner zu finden und erhoffen sich dann Hilfe in einem Heiratsinstitut.“
In ihrer Agentur hatte die Buchautorin eigenen Angaben zufolge deshalb ein Profil des Kunden erstellt, in dem zahlreiche persönliche Eigenschaften enthalten sind. Anschließend begann die eigentliche Arbeit von Hedwig Herrath-Beckmann. Sie musste nämlich eine Person finden, deren Eigenschaften sich mit denen des Kunden deckten. „An einigen Fällen musste ich sogar bis zu zwei Jahre lang arbeiten“, erzählt sie.
Eine Zeit, die betrügerische Agenturen niemals in ihre Kunden stecken, weiß Hedwig HerrathBeckmann. „Da wird den Klienten alles Mögliche versprochen, aber nichts gehalten. In einigen Fällen haben die Betreiber von Heiratsinstituten sogar Prostituierte zu ihren unwissenden Kunden geschickt und sie als potenzielle Partner verkauft.“Darüber hinaus gebe es zahlreiche Heiratsschwindler und Agenturen, die für ihre Geschäfte Frauen aus der dritten Welt einsetzten, so Hedwig Herrath-Beckmann. Mit ihrem Buch will die Autorin erreichen, dass diese Ab- zocke aufhört. Sie tritt für den Schutz von Partnersuchenden und Singles ein. Sie will, dass mit neuen Gesetzen gegen Betrüger in dieser Branche vorgegangen wird.
Aus diesem Grund hat die 73Jährige direkt nach der Veröffentlichung ihr Buch an sämtliche Ministerien und Redaktionen in Deutschland geschickt wie an das Bundesministerium für Familie und Gesundheit, Bildung und Forschung sowie an das Justizministerium. Darüber hinaus erhielten auch die Redaktionen der Magazine Stern und Focus, das Bundeskriminalamt in Wiesbaden sowie die ARD und das ZDF ein Exemplar. Auf diese Art und Weise konnte sie schon bei ihrem ersten Buch große Erfolge erzielen wie etwa eine Audienz beim Papst ( die CSN berichtete).
Die Aufmerksamkeit hat die Autorin schon sicher. Für ihr erstes Buch existiert bereits schon ein Drehbuch-Skript. Das zweite Buch wird gerade geprüft, ob es sich für eine Verfilmung eignet. Mehr darf Hedwig Herrath-Beckmann dazu aber leider noch nicht verraten. Auf alle Fälle bleibt es spannend um die aktive Seniorin.
Für das Buch hat Hedwig Herrath-Beckmann 13 Jahrelang recherchiert