Ohne Feuer auf dem Berg

Raucher haben es auf einer Bergwanderung nicht immer leicht, jemanden zu finden, der Feuer hat. Diese Erfahrung musste ich vor zwei Wochen machen, als ich mit meinem Sohn, einem Freund von ihm und dessen Mutter zu der in knapp 600 Metern Höhe gelegenen Aussichtsplattform Cañada del Lobo auf dem Berg hinter Torremolinos gelaufen bin. Als ich relativ früh gemerkt hatte, dass mir mein Feuerzeug im Auto aus der Hosentasche gefallen sein musste, dachte ich mir noch: „Was soll´s? Unterwegs treffe ich bestimmt jemanden, der mir Feuer geben kann.“ Während der ersten guten Stunde dachte ich noch nicht ans Rauchen, denn es ging bergauf. Oben auf dem Berggrat angekommen, von wo aus es nochmal fast genauso lang ohne Steigungen weiterging, war mir aber dann schon nach einer gemütlichen Zigarette zumute. Aber kein einziger der Wanderer, die uns entgegenkamen, hatte Feuer dabei. Es waren auch nicht alle Wande- rer, die uns da begegneten. Viele der Leute, die an jenem Tag auf dem Berg unterwegs waren, rannten im Dauerlauf und hatten weder Gepäck noch Taschen für ein Feuerzeug in ihren Sporthosen, so dass ich mir manchmal schon blöd vorkam, überhaupt zu fra- gen. Obwohl ich sogar Bekannten begegnete, konnte mir niemand helfen. Erst lief mir der Thüringer Lebenskünstler Mike Lippoldt über den Weg, den ich letztes Jahr mal für die Zeitung interviewt hatte, dann kamen auch noch von der anderen Seite aus die Erst auf der Aussichtsplattform, dem Ziel der Wanderung, hatte die Zeit der Abstinenz ein Ende, denn einer der Wanderer, die dort Pause machten, konnte mir Feuer geben. Ich hatte zuvor gesehen, dass er einen Joint in den Händen hielt und konnte deshalb davon ausgehen, dass wenigstens er ein Feuerzeug dabei hatte. Und was habe ich aus der Geschichte gelernt? Wenn ich das nächste Mal aus dem Auto steige, schaue ich erst einmal nach, ob mein Feuerzeug noch in der Hosentasche ist. Oder sollte ich doch besser mit dem Rauchen aufhören?. nic