Das Ende des Kalifats von Córdoba
Am 30. November des Jahres 1031 wurde der damalige Kalif von Córdoba, Hischam III., durch eine Revolte entmachtet. Sein Sturz beendete nicht nur die Dynastie der Umayyaden im islamischen Al Andalus, sondern brachte auch den Zerfall des Kalifats in mehrere Taifa-Königreiche mit sich.
Nachdem Araber und Berber im frühen 8. Jahrhundert weite Teile der Iberischen Halbinsel von den Westgoten erobert hatten, stand Al Andalus zunächst unter Abhängigkeit der Kalifen in Damaskus. Erst als die Umayyaden im islamischen Mutterland die Macht an die Abbasiden verloren, begründete Abd ar-Rahman I. im Jahr 756 das eigenständige Emirat von Córdoba als umayyadisches Exilreich. Im Jahr 929 wurde das Emirat dann durch Abd ar-Rahman III. zum Kalifat erhoben.
Hischam III. wurde 1027 zum Kalifen bestimmt, nachdem der Thron aufgrund der Flucht seines Vorgängers ein Jahr lang unbesetzt geblieben war. In Córdoba konnte er allerdings erst 1029 einziehen, da die Stadt durch Truppen der rivalisierenden Berber-Dynastie der Hammudiden besetzt war.
Mit der Erhebung neuer Steuern, unter anderem auf Moscheen, brachte der Kalif eine breite Opposition gegen sich auf. Nach der Ermordung seines Wesirs Hakam ben Said durch eine Verschwörung der Religionsgelehrten flüchtete Hischam III. nach Lleida, wo er im Jahr 1036 verstarb. (jan)