Vom Euter in die Eisdiele
Galiciens Milchbauern feiern mit eigener Speiseeismarke Erfolge
Bergondo – sk. Die Milchbauern der Cap-Agrarkooperative aus A Coruña haben mit einer pfiffigen Geschäftsidee die Weidewirtschaft wieder flott gemacht, die nach dem Verkauf ihrer Milchmarke Leyma an Puleva praktisch bedeutungslos geworden war. Statt Milchtüten füllen sie nun Eisbecher. Das aus frischer Milch hergestellte Dessert mit dem verführerischen Namen Bico de Xeado (Eiskuss) mausert sich zum Renner. Längst wird es nicht mehr am Bauernhof, sondern in Fa- brikhallen hergestellt. Dieses Jahr bis zu 200.000 Liter.
Die Kooperative erwirtschaftet einen Jahresumsatz von sechs Millionen, 1,8 Millionen davon mit Speiseeis. Neben dem Bauernhof O Cancelo mit rund 100 Kühen soll ein weiterer Rinderzuchtbetrieb eröffnet werden. Mit dem Ziel, die Produktion zu verdoppeln. Die Landwirte bauen ihr eigenes Futter für die Kühe an. Sie schwören auf ihre Erbsen, verfüttern aber auch Gerstenrückstände der galicischen Brauerei Estrella Galicia.
Das Eis wird nicht nur in Gaststätten verkauft, es gibt inzwischen auch 15 Eisdielen mit dem Logo der lustigen Kuh. Alle Sorten bestehen zu 45 bis 50 Prozent aus frischer Milch, die meisten werden mit Früchten der Saison und Produkten aus der Gegend hergestellt. Das Kaffee-Likör-Eis etwa bedient sich des Gomariz-Likörs aus O Ribeiro. Nur beim Bananeneis ist Bico de Xeado auf Fruchtlieferung von den Kanaren angewiesen.